Mittwoch, 28. Dezember 2016

Zwischen den Jahren

Zeit, zu reflektieren und sich schon mal in Richtung "gute Vorsätze" vorzudenken...
Wenn ich damit durch bin und unter der dicken Decke wieder vorkomme, schreibe ich auch wieder über Schafe! Versprochen!

Ich lese gerne Blogbeiträge von Leuten, die reflektieren und in sich gehen. Oder aus sich raus. Ich trau mich das nicht. Schon mal ein guter Vorsatz: DAS zu schreiben, was ich eigentlich schreiben will und das zu sagen, was ich gerne sagen würde....

Neulich bin ich über einen Blogbeitrag gestolpert, in dem jemand mit 40 seinem 30-jährigen ICH gute Ratschläge gegeben hat. Ich glaube, ich würde lieber meinem 20-jährigen ICH gute Ratschläge geben.
Ebenfalls neulich habe ich einen Abend damit verbracht, Musik "von damals" zu hören. Und ganz oft dachte ich: "JETZT weiß ich, warum mir das Lied gefallen hat!"

Also: Meinem 20-jährigen ICH würde ich sagen: "Du Depp! Hör zu!" In 20 Jahren will ich meinem heutigen ICH bestimmt das gleiche sagen. Zumindest das mit dem Depp!

Während die guten (und weniger guten) Vorsätze reifen, ein kleiner Weihnachtsrückblick...

Dieses Weihnachten war Bonus-Weihnachten 1. Ich dachte, ich ignoriere das am besten. Und jetzt tut es mir ein bißchen leid. Wäre so eine gute Gelegenheit gewesen, mich bei Leuten zu bedanken, die mir unerwartet nah waren und bei denen, auf die ich mich immer verlassen konnte. Aber dazu braucht man gar kein Weihnachten...

Weihnachten braucht man, um sich im Jahr zu verankern. DAS ist für mich aber nicht Weihnachten sondern unser Weihnachtsdiddley kurz vorher. Liebe Freunde kommen vorbei, es gibt bergeweise zu Essen und wir machen Musik, bis der Hahn kräht. OK - das war früher. In den letzten Jahren haben wir es kaum bis Mitternacht geschafft.
Dieses Jahr war toll! Koselig, gezellig, vertraut. Schön!


Ich muß die Aufmerksamkeit bei diesem Bild mal auf die Deko lenken! Das meiste, was man da sieht, ist unser normales Gerümpel. Nur ein paar potthäßliche Weihnachtsmänner sind "Deko". Und die oberscheußlichste Scheußlichkeit: Die Eiszapfen-Lichterkette. Da hat es jemand echt gut gemeint, uns die zu schenken! In den letzten Jahren hing die zur Weihnachtsfeier im Flur - damit man die schnell hinter sich lassen kann. Dieses Jahr gab es einen Ehrenplatz! 

Im Gegensatz zu früher, kann man in unserem Alter nicht mehr einfach jedes Bild nehmen und veröffentlichen. Meist sehen wir irgendwie... blöd aus.... schade eigentlich. Es gibt eins mit Conny, auf dem man mal wieder sieht, wie zwergenhaft unser Haus eigentlich ist. Aber Conny ist meine Freundin... Da tut man sowas nicht... furchtbare Bilder einfach nur zum Größenvergleich ins Netz stellen. Also überlasse ich das Eurer Fantasie....


Oh! Und es gab noch eine Weihnachtsdeko. Der Herr Ingenieur war fasziniert - fast schon hypnotisiert. Jahresendeinachsenschwinger - einmal in Schwung gebracht, lief das Banjo auf Automatik und der Blick wurde glasig....


Und weil ich reflektiere, höre ich nicht nur Musik von früher sondern gucke auch alte Bilder an. Weihnachtsfeier vor 10 Jahren:


Weil Conny auch ganz sentimental wurde und "gerne mal wieder unter unserem Tisch schlafen würde" und weil man auf dem Bild die naksche Wand sieht, gibt es noch eines meiner Lieblingsbilder von damals:


Conny und ich haben uns da die einfache Aufgabe gestellt, von einer Wand den Putz zu entfernen. Mit dem Ergebnis, daß der Putz stand wie eine eins - und die Wand daneben lag.... wir haben sie wieder aufgebaut. (Die halbe Deko-Wand neben dem Ofen.)

Eigentlich... ist heute Session-Dienstag. Und wir können uns alle nicht aufraffen... oder sind krank oder müssen arbeiten oder wollen morgen die Küche fliesen...
Au mann! Also stattdessen Ofen und "Shetlandschaf zu Jacke verarbeiten". Guter Vorsatz: Irgendwann stricke ich mal mit Plan! Einem Plan, den ich vorher mache. Nicht währenddessen! An der Lütten war leider nicht so viel Wolle dran... dreiviertel Ärmel? Aber dann ist Wolle übrig! Lange Ärmel müssen aber wirklich lang sein... und da wird es knapp... und was macht man, wenn die Wolle knapp wird? Man strickt schneller! Ist ein Reflex! Vielleicht merkt die Wolle dann ja nicht, daß sie alle ist...meist merkt sie es doch....


Hab ich schon erwähnt, daß bei mir ALLE Schafe grau werden? Sogar braune Schafe werden grau! Spätestens auf dem Spinnrad!

Maschenmarkierer aus dem Lieblingsladen im Lake District... 

Ooopps.... jetzt bin ich drüber eingeschlafen! Nicht über'm Strickzeug sondern über der Überlegung, die Flute zu nehmen und mal wieder ein paar Tunes zu spielen für all die tollen Leute, die Musik mit mir geteilt haben. Was habe ich für ein Glück! Soviel tolle Leute! So viele tolle Tunes und so viele tolle Orte! 

Starry night in Shetland für Fransje und Peter (Sorry for eating the Blätterkrokant myself... Such a lovely surprise on my journey north and my safe haven on a feverish journey from Aberdeen to Newcastle.) Für Daniel.. mmmmhh... der eine, der nach dieser Hornpipe in Emoll kommt ... bei dem muß ich immer an Drumshanbo denken... obwohl wir den da gar nicht gespielt haben. Jig of slurs für Alma, Mike McGoldrick's für die Hannoveraner, das Yell set für Derek (can't ever thank you enough), Barrowburn für Jörg, Valley of the moon für Steffen, für Sirko diese Hornpipe... nein - den magischen Maids of Mount Cisco.... Kenny.. mmhhh... what was it we played in Fairfax in The Sleeping Lady? We were so locked in each other's playing that it took the others a good bit of shouting to let us know that they changed tunes a good while ago... Für Pat in Toronto "the thing that I saw is gone" und für Phoebe "den, der nicht The Union ist" und für Stefan Galway Hornpipe und für Mike the ferryman waiting for the federals (Dabei kenne ich Mike gar nicht. Der hat mir nur erklärt, warum das mit der Fähre nach North Ronaldsay echt blöd gelaufen ist und er hat mit diesem Tune einen unglaublich bizarren Abend gerettet) Und den gleichen für Melinda und Bob, die auch da waren. Und flagstone of memories für die Musiker aus Glasgow, die gar nicht wissen, wie wunderbar sie waren und was mir das Wochenende mit ihnen in Portpatrick bedeutet hat..... Superfly für Lukasz und Bartek in Bresslau, ein paar Slides für Eckie und John in Allihies.....and all of them plus a few extra special ones... 



Freitag, 23. Dezember 2016

Worte finden

Google translate will NOT stand a chance of finding words for this. (Might be fun anyway....) So there is a bit at the end that has a lot to do with (not) finding words and nothing with ... my musings about finding words.... wait: No! Actually it has nothing to do with either...

Ich hab neulich eine vergnügliche Zeit damit verbracht, nach Wörtern zu googeln, die es in anderen Sprachen nicht gibt. (Eigentlich wollte ich eine norwegische Redewendung nachschlagen und dann kam eins zum anderen.....)
Deutsch hat es da einfach. Wir setzen einfach Wörter zusammen, behaupten, es wäre EIN Wort und es gäbe kein Äquivalent in anderen Sprachen. 
Manchmal stehen da Konzepte dahinter, die keine Entsprechung in anderen Kulturen haben. Manchmal wird einem das auch einfach vorgworfen..... "Says a lot about the Germans that they have a word for Schadenfreude". Ja. Schon. Wir geben das wenigstens zu! Ähnlich aber nicht identisch sind smug und gloat. Die haben nur beide den (auch nicht sympathischen) Beigeschmack von "hätte ich Dir gleich sagen können!" (oder in Sachsen: "Hätt ich dir können gleich sagen!") Schadenfreude kann man auch haben, wenn man es nicht besser gewußt hätte....

Es sagt auch etwas aus, daß wir ein Wort für Waldsterben haben. Das hat es sogar in den französischen Sprachgebrauch geschafft. Ich glaub ja, wir haben einfach die "richtige" Position in Europa, um diesen Begriff zu prägen. Die Skandinavier lieben ihren Wald noch viel mehr aber das schockierende Sterben in den 80igern hatten sie nicht. Dann braucht man da auch kein Wort dafür......

Dann haben wir noch Heimweh. Das haben viele andere auch. Aber wer hat noch Fernweh? Und wenn man weder Fernweh noch Heimweh hat, dann ist da noch der Weltschmerz. Herrjeh! Dann ist da noch die Angst. Die bei uns aber (heute) gar nicht die Bedeutung hat, die man ihr im Englischen zuschreibt. (Türken und Russen haben übrigens auch ein Wort für Schadenfreude. Und Tschechen und Russen habe gleich mehrere Wörter, die in Richtung "Weltschmerz" gehen..... oder sogar Wörter für spezifische "Seelenschmerzen" verschiedenster Art.) 
Was noch? Vielleicht weniger düster? Wunderkind! Ha! Gummibär, Doppelgänger, Ersatz, Fest, Poltergeist (!), über, Abseilen (und das, wo doch "freeclimbing" in Sachsen erfunden wurde)..... 

Im Zusammenhang mit Schafen haben wir den Begriff standorttreu. Witzigerweise habe ich das in Wales gehört als lack of Wanderlust

Und wie bitte kommt man aus ohne Kopfkino oder Ohrwurm oder Fremdschämen? Das spricht doch zumindest für ein Mindestmaß an Fantasie und Empathie (nur, um der Schadenfreude mal etwas entgegenzusetzen....)

Umgekehrt hat Google mir so gut wie nichts ausgespuckt, was wir nicht ausdrücken können. Vicarious ploppte da auf. Im Wörterbuch findet man dazu den Eintrag: Vicarious embarrasment - Fremdschämen. Geht doch! Ob man nun zwei Wörter braucht oder sich ein neues zusammensetzt....

Google sagt auch, in Schottland hätte man ein Wort für diesen peinlichen Augenblick, wenn man jemanden trifft (und evtl. vorstellen sollte) dessen Name einem gerade nicht einfällt. Hirnrattern zur Namenserinnerung unter Druck. DAS ist was, was uns fehlt! Mir zumindest!

Mit zusammengesetzten Wörtern ist es einfach, neue Wörter zu erschaffen. Wir haben da echt einen Vorteil! Wir bilden einfach ein Kompositum, das zur Informationsverdichtung im Sinne der Sprachökonomie ein Syntagma in einem einzelnen Wort ausdrückt!

Trotzdem bleiben Dinge und Konzepte unbenannt! Beispiel: Dieses Ding, was man auf dem Band an der Supermarktkasse zwischen die Einkäufe verschiedener Kunden legt.
Max Goldt hat sich damit schon vor Jahren beschäftigt. So richtig durchgesetzt hat sich sein Ware-Kunde-Zuordnungshölzchen aber nicht. Bei mir im Bekanntenkreis schon.... 
(Ebenfalls spannend: Ich glaube, da gibt es unausgesprochene Verhaltensregeln.... Wenn ich fertig bin, lege ich ein Ware-Kunde-Zuordnungshölzchen hinter meine Ware und signalisiere dem Kunden hinter mir damit, daß er loslegen kann. Wenn der Kunde vor mir kein Ware-Kunde-Zuordnungshölzchen hinter seine Ware legt, dann warte ich. Erst, wenn so ca. 40cm Band leer bleiben, lege ich das Hölzchen drauf. Auch wenn sein Einkaufswagen leer ist warte ich höflich ab, ob er nicht doch noch irgendwo Einkäufe herzaubert....)

Douglas Adams hat sich in "the meaning of liff" (und der Fortsetzung dazu) auch damit beschäftigt. Seiner Meinung nach fehlen verdammt viele Wörter! Während andere beinahe ungenutzt auf Ortseingangschildern vor sich hinvegetieren. Also hat er die zusammengebracht. Das Buch ist schon etwas älter, weshalb einige Begriffe obsolet sind (bzw. nostalgisch). So z.B. Skibbereen. Eine schnuffelige Kleinstadt in West Cork in Irland. Bzw.: Das Geräusch, wenn man an einem heißen Tag aus einem dieser Liegestühle aufsteht, die aussehen, als wären sie mit Wäscheleine bespannt. Wie heißen die überhaupt? 

Die fehlenden Wörter nennt man übrigens lexikalische Lücken. Die läßt man nur dort offen, wo es nicht weiter stört. (Ein Sammelbegriff für Brüder und Schwestern ist deutlich nötiger als einer für Onkel und Tanten. Wenn die zusammen anrücken, dann kommen Großeltern, Geschwister und sonstnochwer meist auch mit. Dafür hat man dann Wörter: Familie. Oder bucklige Verwandtschaft.) Man kann lexikalische Lücken bei Bedarf auch schließen. Mit Lehnwörtern oder Neuschöpfungen, die man an Neuschöpfungen anderer anlehnt. Brain freeze - Hirnfrost: Als ich klein war, mußte ich da wortlos drunter leiden (auf "schlau" heißt das übrigens sphenopalatine ganglioneuralgia).  "AUUU!! HIRNFROST!" ruft sich aber einfach besser!

Die ganzen "kulturspezifischen" Wörter braucht man gar nicht anderswo .... 
Wenn man das Konzept "Schnitte" (Butterbrot / Smørbrød) schon mit "open faced sandwich" umschreiben muß, dann kann man kein Spezialvokabular aus diesem Themenbereich erwarten. Gestolpert bin ich über eine Liste mit norwegischen Wörtern, die es im Englischen nicht gibt. Unter anderem pålegg.
Gibt es nicht im Englischen. 
Pålegg ist der Belag. Wir nutzen das Wort noch anderweitig und müssen spezifizieren, wenn es nicht aus dem Kontext klar ist: Brotbelag. Außerdem unterteilen wir den Sammelbegriff bei Bedarf nochmal in Aufstrich und Aufschnitt. Der Norweger hat einfach mal ein Wort für alles, was auf die Schnitte drauf kommt.
Macht den Einkaufszettel übersichtlich. "Kauf Brot und Belag!" Wie sieht so ein englischer Einkaufszettel aus? Kauf Brot und "was zum drauftun?" Wenn es eh kaum was zu kaufen gibt, was man auf sein Sandwich tun kann, dann braucht man allerdings auch keinen Sammelbegriff...

Ein weiteres norwegisches Wort ohne englische Entsprechung: Tøffelhelt. Was sagt jetzt das über unsere kulturellen Gemeinsamkeiten aus, daß wir (Deutsche und Norweger) ein Wort für Pantoffelheld brauchen? Es gibt in Norwegen noch den myk mann, der nicht ganz so ....pantoffelheldig ist.... Der ist vielleicht ein Weichei?

Dann wäre da noch Schunkeln. Das Konzept, nur organisiert und keinesfalls individuell Freude auszudrücken, gibt es auch anderswo.... Ich erinnere mich da an meinen ersten (und letzten Besuch) bei einem Baseball-Spiel in Amerika. 
Nur belassen es die meisten Anderen bei einer Vorstufe zum Schunkeln: Wenn das Publikum anfängt, mitzuklatschen! DAS machen viele! Wie nennt man das Bedürfnis, sein Instrument hinzulegen, sich die Ohren zuzuhalten und rauszurennen? Die reflexartige Reaktion auf Schunkel-Antizipation?

Wenn man googelt nach unübersetzbaren Wörtern, trifft man auch auf das norwegische koselig (klingt a weng wie "kuschelig") und das niederländische gezellig. Beide werden mit gemütlich übersetzt und mit cosy aber das trifft es nicht ganz. Da gehört mehr dazu. Ich glaube, die Bedeutung von koselig und gezellig ist sehr ähnlich. In Dänemark sagt man hyggelig dazu. Das Wort benutzt der Norweger für.... Freude, die mit Menschen zu tun hat: Kennenlernen, Wiedersehen und so.... hyggelig ("hüggelli" - erinnert mich vom Klang an glücklich)
Mit einer Kombination von kuschelig (huschelig) und gesellig nähert man sich der Bedeutung von koselig / gezellig an. Da gehört mehr dazu als warme Socken, eine Tasse heiße Schokolade vor'm Kamin und sowas.... eine Vertrautheit.... Kuschelig beinhaltet da schon mehr davon als "gemütlich"..... Wir hatten da auch mal ein Wort für, das sich aber nur noch auf Türschildern aus Salzteig findet (oder Holzschildern mit Brandmalerei). Traut. "Trautes Heim, Glück allein!" 
Vertrautheit, Wärme, Zufriedenheit, Nähe, .... ein Konzept für dunkle Wälder und lange, kalte Winter. Viele Wörter, von denen in verschiedenen Sprachen jeweils eines stellvertretend das Konzept beschreibt... Wie kommt jetzt das? EIN Wort für das Konzept ist jünger als die einzelnen Sprachen? War das Konzept so selbstverständlich, daß man ein WORT (oder EIN Wort) erst später brauchte? Als die Sprachen sich getrennt hatten? Oder ist da einfach was durcheinandergeraten wie bei hell auf deutsch, englisch, norwegisch: Gegenteil von dunkel, Hölle, Glück.... 

Englische Redewendungen ohne deutsche Entsprechung gibt es einige. Nur fällt mir gerade keine ein.... Bei einzelnen Wörtern gibt es vermutlich in jeder Sprache kleine Unterschiede... 
Serendipity. Gibt es als Serendipität - aber das benutzt niemand. Wir haben nur den "Glücksfall" oder den "glücklichen Zufall". "Ich hab was Tolles gefunden, obwohl ich etwas anderes gesucht habe" bzw. "Ich hab was Tolles gefunden, ohne es gesucht zu haben". Das ist nah genug. Ob es eine Sprache gibt, die zwei Wörter hat, um beides getrennt ausdrücken zu können?  

Serendipity got me thinking..... about hopes and (secret) expectations and about finding something ...undreamed of....  and about a word that I'd like to have. For a huge big load of memories ... condensed into a precious pearl of unknown joy and unknown pain. Sometimes it sings to me and I wonder if I only imagine that it does.... it probably sings to... something... not to a tune that still lingers..... That tune... that nameless pearl... 
Precious thing. Precious gift. I sometimes say thank you to the moon for it....
Well - I was thinking about that all day... and wondered if it has ever been there and if I should throw away what is probably a rough old pebble that I coat with mother of pearl to smooth the edges..... thinking about words all day and about how some people are so very good with them that they can write poems about .... anything really .... Now I'm truly stuck for words... 

Thank you! Made my heart dance! (To a tune that is ... cracking ...with a touch of koselig.) 


Ganz unpoetisch und unkreativ und ganz viel Anderes mit "un-" vorne dran ABER mit Schaf (auf ein Selfie mit mir hatte die dicke Dörthe keinen Bock - aber ich hatte ebenfalls eine Weihnachtsmannmütze auf, als ich das Bild gemacht habe!)



Dienstag, 20. Dezember 2016

falsche Richtung? Richtige Richtung?

Wildgänse. Abends! Nachts! Kurz vor Weihnachten! Auf dem Weg nach Nordwesten!

Ich wollte früher nie mit den Wildgänsen fliegen. Aber man muß sich ja gar nicht zwingend vorstellen, mit denen nach SÜDEN zu fliegen. Man kann denen auch hinterherschauen, wenn sie nach Nordwesten fliegen. Im Winter.
Und die sind ja gar nicht rastlos und ruhelos und heimatlos und alleine auf einer dauernden Reise. Die sind mal hier und mal dort und dann wieder hier (und wieder dort). Das Beste aller Welten? Daß sie, JETZT gerade HIER sind, ist aber schon komisch....

Wenn DAS Winter ist, dann können wir auch wieder zurückfliegen! Die sind wohl lieber dort als hier.... (oder dem anderen dort). Und da fliegen sie dann einfach hin. In ihrer eigenen Zeit. Oder doch getrieben, rastlos oder gelangweilt?

Unerwartet. Ein Lächeln am Himmel. Unglaublich viele Gänse sind jetzt unterwegs und haben gute Wünsche von mir mitbekommen. Für sich selber und für Leute, zu denen sie fliegen. Über die sie hinwegfliegen.

Ok - jetzt habe ich ein kleines Kopfkino, wie das aussieht, wenn Gänse beim drüberfliegen gute Wünsche abliefern.... Mmmm..... nicht ärgern! Wäscht sich raus und ist eigentlich ein guter Wunsch!

Statt einer Weihnachtskarte oder einem Paket. Das habe ich auch dieses Jahr nicht geschafft. Dieses Jahr habe ich nichtmal einen Grund. Auch keine Ausrede. (Ok - das Blätterkrokant, das ich nach Northumbria schicken wollte, habe ich selber aufgegessen. Das ist schon sowas wie ein Grund. Oder eine Ausrede.)



Der Ruf der Wildgänse in einer dunklen Nacht. Eine gefunden Gänsefeder. Ghost of a memory that won't fade. Ein Lächeln und eine Träne. Ich hoffe, die kommen an. Im richtigen Moment!


Donnerstag, 15. Dezember 2016

Sprachen lernen - was für ein Durcheinander!

Ich kann ja nicht wirklich behaupten, daß ich norwegisch lerne aber ich mache diesen witzigen Sprachkurs, der auf Hören und Sprechen fokussiert. Die Fahrt zur Arbeit reicht gerade für eine Lektion und das macht echt Spaß.
Meine daily soap. Es ist täglich spannend, wie es wohl weitergeht. Von "er trifft sie" und baggert sie an (klang so - obwohl es nur darum ging, daß er kein norwegisch versteht und sie wenig englisch) ging es schnell weiter mit Einladungen zu Getränken und Essen. "Wollen wir zusammen essen? Bei Dir?" fand ich schon recht direkt. Zwischendurch gab es eine dramatische Lektion in der man gelernt hat, Ablehnung zu verstehen und zu formulieren. "Ich will nix mit Dir trinken. Nicht heute und nicht morgen, nicht bei dir oder bei mir und auch nicht im Theater Café auf der Parlamentsstraße!" (Oh! Vertragt Euch wieder!)
Jetzt hab ich Zahlen gelernt und ganz amerikanisch geht es darum, wieviel Geld man hat und im Anschluß geht es darum, wer das dickste Auto fährt....
Und jetzt kommt langsam Grammatik ins Spiel... Konjugationen und Deklinationen und so Zeuch. Also - glaube ich.... Es wird spannend, ob ich besser lernen kann ohne solche Begriffe wie Konjugation und Deklination oder ob da doch eine Logik / Kategorisierung fehlt. Ich glaub, das geht ganz gut so. Es hat eine Logik. Gruppierungen mit gleichen Regeln - aber das wird nicht über die Regeln aufgebaut sondern eben über den Klang und "Mustererkennung".

Aber was wirklich witzig ist, ist eine Fremdsprache zu lernen über eine andere Fremdsprache, die mit der neuen genauso eng verwandt ist.
Immer wenn der amerikanische Sprecher einen auffordert, etwas zu sagen und extra betont ..."being careful of the word order" - dann bedeutet das: Sag's, als wäre es deutsch, nur halt auf norwegisch.
Zwischendurch tauchen immer mal "schwierige" Wörter auf, deren Aussprache ausführlich geübt wird. Das sind dann deutsche Wörter - man muß nur den Koch aus der Muppetshow visualisieren bei der Aussprache: Dann haut das hin!

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Da der Koch im Original ein schwedischer Koch ist, bei uns aber der "dänische Koch" ist heißt das, man kann den auch zur Visualisierung norwegischer Aussprache heranziehen! Finde ich. So ganz pragmatisch....

Ansonsten: Worauf ich hinauswollte -  die haben da was durcheinandergebracht! Irgendwer. Damals. Als wir unsere Sprachen erfunden haben. Die Norweger haben total viele "Übergangsvokale". Irgendwas zwischen A und O oder E und Ä oder I und Ü. Englisch hat das nicht. Da sind die Vokale einfach mal normal!
Und die Wörter sind auch alle durcheinander! Ich geb den Wikingern die Schuld! (Die werden wirklich richtig interessant!) Die haben nicht nur Schafe verbreitet sondern auch Wörter. Und einige Wörter haben da irgendwie für Verwirrung gesorgt!
Das Schwein gibt es als svin und swine auch in englisch und norwegisch aber nur unser Schwein bezeichnet wertneutral auch das Tier. Die Person bezeichnen wir eher als (dumme) Sau (auch wenn es ein Mann ist). Die Norweger nennen so das Schaf. Häh? Und warum finde ich das gar nicht befremdlich, daß das Tier auf norwegisch "gris" ist? In irgendeinem Dialekt oder auf" platt muß es da ein Wort geben, was ähnlich ist....das scheint vertraut..... und für "Glück" nutzen die Norweger das svin auch...
Haben die unser Schweinewort mitgenommen und dann nur als Beleidigung benutzt? Oder hben sie es nur so in England hinterlassen? Wo ist die Schafs-Sau hängen geblieben?
Überhaupt: Was haben sich die Briten dabei gedacht? Altgermanische Wörter für den Pöbel (also Kuh - cow und so was) und französische (normannische) für edles Essen (beef - boeuf) ist ja verständlich. Also das hat System. Aber daß "ugly" und "cake" aus dem altnordischen kommen? Warum haben die Schotten das nordische Wort für Kinder übernommen? Und die Iren (und Schotten und mittlerweile alle) das Wort für "teuer"? 

Und wie bitte kommt es, daß wir WO sagen und der Engländer WHERE aber wir wieder WER und die WHO? Und die Norweger für WER (WHO) HVEM sagen? Und HVUR (klingt wie WUR) ist WIE bzw. HOW. Also echt mal! Da ist doch die beste Lösung, man nimmt einfach irgendeines der W-, Wh- V-Wörter und hofft, daß sich die Bedeutung aus dem Kontext ergibt!

Es gibt einige interessante Artikel darüber, daß Englisch deshalb so "simpel" ist, weil es eine Creolen-Sprache ist. Es gab Wellen von Einwanderern, die als Erwachsene die Sprache gelernt haben. Da rafft man nicht mehr alles und simplifiziert. Und wenn diese Gruppe groß genug ist, wird der "kleinste gemeinsame Nenner" allgemeiner Sprachgebrauch. "Schuldig gesprochen" werden für die Vereinfachung von Altenglisch zu Mittelenglisch eben die Wikinger. Kann ich verstehen! Nix mehr mit so kompliziertem Kram wie Deklinationen und Konjugationen. Die simple Verständigung wird einfacher. Die notwendige "Tiefe" der Sprache erreicht man anderweitig. Deshalb hat ein Thesaurus - ein Synonym-Wörterbuch - eine ganz andere Bedeutung in deutsch und englisch. Und deshalb ist russisch anfangs höllisch schwer und wird dann einfach, wogegen Englisch anfangs einfach ist und immer, immer schwieriger wird. (Hab ich mir sagen lassen - das mit dem russisch. Das mit dem englisch hab ich schon selber herausgefunden!)

In altenglisch hatte "Zeug" noch ein Geschlecht. Und wie ich gerade im Vergleich zu norwegisch lerne, ist das oft zufällig. DAS Mädchen vs DIE Mädchen (singular). Da ist norwegisch logscher. Bei DAS Glas sind wir uns einig aber nicht bei DIE Tasse (männlich auf norwegisch). Oder DIE Familie (auch männlich - DER Familie). Ich bin ja sicher, das ist der Grund, daß da einfach THE draus wurde.... aus angelsächsischem DER, DIE, DAS und nordischem DAS, DER, DIE kann einfach nur eins für alles werden...  Simpel, logisch, toll für den nicht-Muttersprachler. Aber irgendwie scheint es ein Bedürfnis zu geben... Dingen Geschlechter zuzuweisen.... Schiffe sind "she". Greifvögel auch. Schafe auch - aber da bin ich nicht sicher, ob man nicht tatsächlich die weiblichen Schafe meint. Sheep als weibliches Wort, weil die wichtigsten Schafe eben diese sind. Das ist eine ganz andere Geschichte. Die Begriffe für Schafe der beiden Geschlechter in verschiedenen Altersgruppen. In Großbritannien und Irland nutzt man fast überall die gleichen Begriffe. Immer für die gleiche Altersgruppe aber eben hier für beide Geschlechter und dort nur für eines. WENN der Begriff auf ein Geschlecht begrenzt ist, dann auf männliche, kastrierte Schafe - dort, wo diese "wichtiger" sind. (Auch ein Wikinger-Erbe - da waren die Woll-Lieferanten Hammel "wichtiger") bis zu dem Extrem, daß auf North Ronaldsay "sheep" für die Hammel steht.
Wenn irgendwer mir ein paar alte deutsche Begriffe für Schafe nennen kann, würde ich mich sehr freuen. Bitte freagt mal Oma und Opa und die alte Nachbarin! Wir haben da scheinbar nicht so viel. Oder es kennen nur wenige.... Das ungewöhnlichste, das ich kenne, ist regional sächsisch: Lieschen für junge weibliche Schafe.

Nun ja - ich werde Euch auf dem Laufenden halten, ob er und sie zusammen kommen! Also die beiden Norweger /  Amerikaner in meinem Telefon. Und ich würde gerne sagen können "ich hab ohne Ende Geld und fahr ein fettes deutsches Auto!" (Und es wäre total super, wenn die Karre Allrad hätte und wenn die Fahrertür  zu öffnen wäre und wenn diese moderne Zentralverrieglung einfach nur "auf" gehen würde! Nicht nur "auf-zu" in einem Atuemzug!
Wenn ein Norweger über dieses Auto auf deutsch flucht heißt das übrigens: "Wo im scheiß ist die verdammte Problem? Wir müssen telefonieren Derek!" Und echt mal: Wer im Sch*** muß da können irgendwas deklinieren, um das zu verstehen?

Dienstag, 6. Dezember 2016

bunte Skudden

Neulich hatte ich die Chance, ein paar der besonders rätselhaften bunten Skudden, deren überraschend spannender Farbgenetik ich auf der Spur bin, "in echt" zu sehen! Ich war zum Groß Kreutzer Schaftag eingeladen und von da ist es gar nicht weit bis zu Sigi und ihren bunten Skudden.
Nachdem ich jetzt schon seit Monaten über den Stammbäumen unzähliger bunter Skudden brüte (und viel mehr von denen auswendig kann, als ich je gedacht hätte), war es schön, mal ein paar von denen persönlich kennenzulernen!

Da hätten wir zuerst einmal: Ralf. Unter Buntskuddenliebhabern auch bekant als "DER Ralf":




Und dann gibt's die Zuchtgruppen. Zum Enträtseln der Farbgenetik und zur gezielten Zucht bestimmter Farben (die bei Schafen eigentlich Muster sind).

Ich geb jetzt mal ein paar Tips ab, was da für Lämmer kommen. 5€ Für jeden Tip. Wenn ich richtig liege, kaufe ich mir davon was schönes.... Ein Schaf oder .... Diesel für 'ne Tour zu den ganzen anderen Skuddenzüchtern, die ich gerne kennenlernen würde (und deren Skudden mir "virtuell" so vertraut sind!)

Wenn ich falsch liege, ist es ja immer noch mein Geld. Ich wette ja mit mir selber. Was mach ich dann damit? Verlierergeld... mmmhhh.... vielleicht geh ich in die Innenstadt bummeln? (Pfui! Örrgs! Bäh! Ganz schön fies!)

Ich schreib jetzt nicht, was alles möglich ist an Lämmerfarben aus den Kombis - das wäre langweilig. Ich setze einfach auf eine Möglichkeit. Eigentlich ist das meine Wunschliste, um die Genotypen zu bestätigen bzw. eine Auswahl daraus....

Meine Lämmervorhersage 2017: 


Zuchtgruppe 1 mit dem kleinen Peppi. Nonagouti, schwarz wie die Nacht:


Eclipse: Wildfarbenes Lamm


Babette: Zwillinge, eins grau (Ag), eins wildfarben


Muffin: Grau (Ag). Oder wildfarben. Sehr riskanter Einsatz.....


Foggy: Zwillinge, einmal wildfarben, einmal einfarbig (nonagouti)



Zuchtgruppe 2 ist größer und hat einen drolligen kleinen Lammbock in wildfarben. Grizu.


Jiggit: Zwillinge, mindestens eins wildfarben ("Zorro-Typ" für die Eingeweihten), das andere grau, weißfleckig....

Nighty: Schwierig.... die ist gar nicht "normal grau"... schade, hätte man das geahnt, wäre sie in der Peppi-Zuchtgruppe besser gewesen. So setze ich meine 5€ auf ein goldenes, wildfarbenes Lamm wie Eclipse.



Lilly: Auch nicht einfach ..... so viele Möglichkeiten.... Ich setze mal meine 5€ auf weiß! Das ist weniger unwahrscheinlich als es klingt aber dafür erwarte ich trotzdem eine höhere Quote!


Obwohl - ein weißes von Nighty und ein "Eclipse-goldenes" von Lilly wäre eigentlich cooler.... Ich mach 'ne Kombi-Wette: Eine so, eine so....


Dann sind da noch ein paar, von denen ich keine Bilder habe - es wurde schon dunkel. Da wird es noch ein paar wildfarbene Lämmer geben und mindestens ein english blue Lamm. 

Und wie sich das für Skuddenlämmer gehört werden die alle unglaublich niedlich! 

Mist! Gerade merke ich, daß meine Lämmervorhersage bzw. mein Wetteinsatz nicht für ein Schaf reicht.... ich such mir am besten noch ein paar zum drauf wetten....

Wenn ich dann mal Zeit und Langeweile haben, mach ich ein Buntskudden-Memory. Bei dem muß man Lammbilder zu Bildern der Erwachsenen sortieren.... vielleicht noch ein drittes dazu von zwischendurch, damit es nicht zu einfach wird....

Die Jiggit-Reihe: Von Lamm zu erwachsen....




Oh und wer Interesse an bunten Skudden hat, kann sich gerne an mich wenden! Ich kenne da ein paar Züchter.... (oder an die IG bunte Skudden oder auf Facebook nach bunten Skudden suchen)

Sonntag, 4. Dezember 2016

Saisonal essen...

... finde ich gut. Kohl im Winter, Beeren im (Früh-)Sommer, sowas halt. Tomaten können ruhig ständig im Angebot sein. Die lasse ich zu jeder Jareszeit liegen!

Aber nicht nur Obst und Gemüse ist saisonal. Auch Süßigkeiten! Einige sind sogar ganz streng saisonal! Romy Kokos-Schokolade gibt es beispielsweise nur im Winter. Oder nur im Sommer? Ich hab da etwa zweimal im Jahr Lust drauf und jedes zweite Mal gib es die nicht! Blöd!

So richtig blöd: Blätterkrokant gibt es auch nicht das ganze Jahr über! Früher gab es das nur zu Weihnachten! Und damals fing "Weihnachten" im Supermarkt auch erst kurz vor Weihnachten an! Irgendwann gab es das dann auch zu Ostern.
Zweimal im Jahr Blätterkrokant-Saison! Jippieh!
Immerhin leben wir hier zwischen dem erzgebirgischen Weihnachtsland und dem lausitzer Osterland. Da kann man beide Feste mit Blätterkrokant begehen.

Es sei denn, Blätterkrokant ist aus! Wie neulich! Alles abgesucht! Nix! Blöde Pfefferkuchen und anders überflüssiges Weihnachtszeug. Kein Blätterkrokant!
Dafür ist mir was anderes ins Auge gesprungen, was es nur zu Weihnachten gibt:


Diese fiesen Schokokringel mit bunten Zuckerperlen drauf. Die sind so scheußlich, daß selbst ich die nicht anrühre! Normalerweise! Auf der Suche nach Blätterkrokant sind die mir aufgefallen und haben mich an etwas erinnert.
Unglaublich, was alles eine Erinnerung und ein Lächeln auslösen kann! Sogar fiese Schokokringel! Ich hab die dann sogar gekauft. OBWOHL ich das Blätterkrokant dann noch gefunden habe!

Mit saisonalem Essen (und Trinken) geht es dann am Wochenende weiter. Musikalisches Weihnachtsdiddley. Wenn ich schon nen Weihnachtswunsch haben könnte... einen....

Samstag, 26. November 2016

Autos, in denen man wohnt...

... sind schon was besonderes. Und jetzt hat er 'nen Motorschaden!
Mein Subaru! 😢😭😢
Die rollende Schatzkiste rollt einfach nicht mehr!

Subaru: Pocketcamper in Shetland
Kennt Ihr noch diese Schokolade? Kleine Blöcke, die in bedrucktes Aluminium eingepackt waren, so daß sie ein klein wenig wie Autos aussehen? Obwohl es einfach nur eckige Schoko-Blöcke sind? Die gab es bei uns in im "Süßen Kaufhaus" - einem winzig kleinen Laden, in dem man sich vom Taschengeld Süßkram kaufen konnte. Einzeln aus dem Glas. Bunte Schnüre, Schaumpilze und eben diese "Autos". Das ich mal in so einem die Inseln Schottlands besuchen würde, hätte ich damals nicht gedacht!
Das kleine Ding lädt man mal eben über die Seite ab...
Sowas geht nicht kaputt! Bei dem Auto kann der Keilriemen reißen und man macht einfach 'nen neuen rein! Falls man doch mal ein kleines Ersatzteil braucht, muß man sich das allerdings mit 'nem Containerschiff aus Japan kommen lassen. Einen neuen Motor gibt es aber nicht. 

Pocketcamber (Subaru Libero) auf Skye
Gerade habe ich noch überlegt, daß ich eigentlich alle Dinge, an denen Erinnerungen hängen (außer die Fute!!!), auf dem Gund des Meeres versenken sollte. Damit ich mich einfach nur erinnere.
Aber.... der Subaru? Es gibt da eine kleine (und sicher sehr teure) Chance. Ich kann den nicht entsorgen.... Dabei hab ich ja jetzt noch ein Auto. Da kann man viel komfortabler drin wohnen (bloß hab ich da nicht drin gewohnt. Das ist ein Urlaubsauto! Urlaub ist was anderes.....) Der hat sogar ne Heizung, die auch warm macht. Mein erstes Auto aus diesem Jahrtausend. Aber... der Subaru? Der kommt (fast) überall hin...

Pocketcamper (Subaru Libero) auf Uist
Wer braucht denn bitte ZWEI Autos? Reicht mir nicht die Erinnerung? Zeit, Abschied zu nehmen? Ich glaub, das kann ich nicht... auch, wenn es teuer wird....

Mein erste Auto war auch "Wohnung". Ein alter Fiat Fiorino. Ein Hundefänger. Der hat mich ein Jahr lang rauf und runter durch Irland gefahren. Kaputt gegangen ist auch ab und an was. Dafür gab es in Skibereen "Jimmy will fix it" - der hat das immer ganz gemacht und das kostete immer 10 Pfund. Man konnte als kleiner Mensch im Fiorino schlafen und nach einem Jahr seßhaftem Leben in Skibbereen und Castletownbere hat er mich und meine Freundin einmal um die Insel gefahren. Immer an der Küste lang. Bei der Rundfahrt um Irland hatte das gute Ding auch mal ein Problem.... Aber wie man das so macht: Man ignoriert es. Wenn man zum Starten am Morgen immer Überbrückungshilfe braucht, schläft man halt in 'nem Ort und sucht sich früh einen hilfsbereiten Mitmenschen. Eine meiner liebsten Erinnerungen in dem Zusammenhang: Der Fiorino springt nicht an und ich glotze blöd in den Motorraum und haue irgendwo gegen. (Der hatte auch mal was, bei dem ein gezielter Schlag geholfen hat.) Ein hilfsbereiter Farmer auf dem Weg zum Viehmarkt hält an und will mir helfen. Ist schon ein Weilchen her: Jung, weiblich, hilfslos, Technik! Da wurde er gleich größer und männlicher. "Ich brauch.... dingsi... wie heißt das bloß auf Englisch? Also die Batterie von deinem Auto an die Batterie von meinem Auto und dann..." "Mmmmhhh", sagte er - der fürchterlich männliche und technische versierte irische Farmer - "da muß ich mal gucken, ob ich 'ne Batterie im Auto habe..."

Ob mir solche Erinnerungen nicht auch reichen? Brauche ich den Subaru für irgendwas? Außer, daß er da steht und fahren könnte und irgendwann mal ein gehätschelter Oldtimer wird und ich mir immer einbilde, ich könnte die Zeit zurückdrehen? Oder auch nur irgendetwas von der Intensität nochmal erleben? 

Dienstag, 22. November 2016

Sprachen -Jeg forstår ikke norsk

Was für zwischendurch.... (da warten Bilder auf der Kamera für meinen nächsten Skuddenbeitrag aber ..... na ja..... da warten sie halt......)
Bis dahin mal was über Sprache. Mir ist neulich eingefallen, daß ich noch die ersten Sätze aus den Lehrbüchern kenne. Immerhin etwas!
Fünfte Klasse. Englisch. Was war das aufregend! Bei jedem Versuch, die bei Viertklässlern angesagte Musik mitzusingen, mußte man sich vom großen Bruder sagen lassen, daß wäre gar kein Englisch, was man da singt! Pah!

Ich glaube, wir hatten alle die Vorstellung: Wenn wir erstmal "Englisch haben", dann können wir das. Dann könnten wir alles verstehen und mitsingen und überhaupt: Singen können wir dann automatisch auch!

Hat dann doch irgendwie länger gedauert.... In Lektion eins wurde uns Colin Scott vorgestellt (Colin ist ein Junge) und Linda Scott (Linda ist ein Mädchen). Als nächstes folgte Toby (Toby ist ein Hund) und Tibby (Tibby ist eine Katze). An mehr kann ich mich nicht erinnern aus dem Englischunterricht.....
Schon ein Jahr später wurde Werbung für die zweite Fremdsprache gemacht. Man konnte zwischen Französisch und Latein wählen. Für Französisch haben sich nur die komischen Leute entschieden. Da wollte ich lieber in eine Lateinklasse!
Der Lehrer, der uns die Sprache schmackhaft machen sollte, sah aus wie die römische Büste auf dem Lateinbuch. Die Werbelektion fing an mit: Marcus et Cornelia ambulare en hortem. Bei dem Spaziergang im Garten haben sie dann eine Schlange getroffen. Schon da hätte mir klar sein können, daß Latein keine Sprache ist sondern ein Rätsel: Es ging die nächsten Jahre nur noch darum, möglichst gut zu erraten, worum es wohl gerade geht.... Bis zum kleinen Latinum mußte ich das durchhalten. Loswerden konnte man Latein aber nur, wenn man stattdessen was anderes lernt. Neue Sprache, neues Glück - dachte ich mir. Also Spanisch.
In der elften Klasse war man ja schon Weltbürger und bekam gleich das entsprechende sprachliche Rüstzeug. Damals gab es noch Grenzen. Deshalb braucht der Weltbürger der elften Klasse am dringendsten eine Lektion über En la frontera: ¿Qué hay en el bolso? Wir hatten nur drei Jahre Zeit, Spanisch zu lernen und deshalb gab es verdammt viel Spanischunterricht. Ich war auch extrem ehrgeizig, das zu lernen. Mit meiner Freundin Alma, bei der zu Hause fast nur Spanisch gesprochen wurde, hätte ich das auch "richtig" lernen können. Aber sprechen außerhalb vom Unterricht hab ich mich nicht getraut. Der Lehrer hat in einer der ersten Stunden betont, wie wichtig die richtige Aussprache wäre.... verdammtes gerolltes Zungenspitzen RRRRRRR. Geht nicht! Der Tip vom Lehrer: Wenn man ganz schnell hintereinander tedöff-tedöff-tedöff sagt, dann rollt das irgendwann von alleine! Tut es nicht! Ich bin drei Jahr lang von der Schule nach Hause geradelt (später mit der Vespa gefahren) und habe Tedöff gesagt. Da hat nix gerollt! Aber dank Spanisch als Prüfungsfach durfte ich Englisch abwählen und konnte mich auf diese eine Sprache konzentrieren. Die Prüfungsaufgabe war ein Aufsatz über la drogadicción juvenil en España. Auch wichtig. Was nehmen die für Zeug? Wie wirkt das? Paßte super zum Bio-Leistungskurs..... Wenn man nicht derartige Gelüste hat, nützt einem das in Spanien aber gar nicht sonderlich viel....


In Irland hab ich dann doch noch Englisch gelernt. Mehr oder weniger.....  babbeln halt ....Ein Prise Irisch (gälisch) hat sich auch eingeschlichen. Bei uns wurde immer dann Irisch gesprochen, wenn die Kinder (offiziell! Ich vermute aber: das Au-pair) etwas nicht verstehen sollten. Wenn das kein Anreiz für "verstehendes Hören" ist! Ein paar Phrasen wurden ausschließlich auf irisch gesagt und für eine Zeit war es normal, "Mach mal bitte die Tür zu!" auf Irisch zu sagen (dún an doras, más é do thoil é). Das führt aber dazu, daß man danach auf irisch vollgebabbelt wird und nur noch doof gucken kann. (Obwohl es ein echt bekloppter Name ist, wollten wir die Band Dún an Doras nennen. Wir hießen auch zwei Tage lang so, bis wir mitbekommen haben, daß diese Idee schone eine tschechische Band hatte! Da war auch mal wer Au-pair in Irland! Bestimmt! Weil uns partout nix einfiel, gab es ständig neue "Arbeitstitel" wie Tuna non grata - echt unwitziges Wortspiel.... oder Anonyme Falschspieler AFS.... und zu fast jedem Arbeitstitel gab es 'nen Aufkleber)


Ich hab auch von den Kindern in Irland ein paar Brocken aufgeschnappt. Die sind hängen geblieben.... Kann man bestimmt mal brauchen: Der Leprechaun sitzt im Tal und macht Schuhe heil! (Dabei zeigt er der Reihe nach auf verschiedene Körperteile und benennt sie. Zwischendurch klatscht er immer zweimal in die Hände). Fast so sinnvoll, wie "diesem Priester ist das Reiten verboten" auf Latein sagen zu können!

Ich hab es dann noch mal mit einer Sprache versucht: Als ich nach Dresden ging dachte ich, Tschechisch wär doch sinnvoll! Blöderweise ist so ein Kurs an der Uni gleich mal anspruchsvoll und alle anderen hatten den Vorteil, Russisch gelernt zu haben. Da ist diese wirre Grammatik scheinbar nicht ganz so wirr. Was viel schlimmer war: RRRRRRR! Da war es wieder! Das Zungen-R! Wir sollten gleich mal nen Zungenbrecher lernen!


Da war gleich wieder Schluß mit lustig! Auch im touristischen Alltag ließ sich Tschechisch nicht aufschnappen. Trotz Semesterticket, das einen mit der S-Bahn ganz umsonst bis an die Grenze gebracht hat. Restaurace U Nádraží kann ich sagen und dabei verzweifelt gucken! Sollte das reichen, um zum Bahnhofsrestaurant zu finden, kann ich da auch ein Bier bestellen. 

Aus irgendwelchen Gründen dachte ich, ich könnte doch jetzt mal Norwegisch lernen! Ich besitze immerhin ein norwegisches Buch über Schafe! So ein bisserl.... Heutzutage kann man ja alles im Internet lernen. Sogar ganz umsonst. Zum Beispiel mit Duolingo. Das ist wie Lateinunterricht früher! Ich komm immer schnell durch die Lektionen aber lerne nix. Ist wie Memory! Oder wie Musikunterricht. Da hab ich gelernt, Noten in Fingerbewegungen zu übersetzen. Musik war das nicht. Musik wurde es erst, als ich nach Gehör gelernt habe. Jetzt kann ich auch von Noten Musik hören/lesen. Ich kann sogar vom Blatt spielen und mir selber zuhören und DABEI nach Gehör lernen.
Sprache muß ich scheinbar auch nach Gehör lernen. Wie Englisch in Irland. Und wie meine Musik ist das dann simpel und holprig und ganz oft gar nicht "richtig" aber es ist Musik! Bzw. Sprache. Kein Grammatik-Memory! Und wie man Musik durch's Spielen besser hören lernt, so lernt man auch Sprache durch sprechen besser verstehen. Ich muß breit grinsen, wenn ich einen guten Flutespieler höre und könnt krachen gehen, wenn ein Muttersprachler mit wenigen perfekten Worten irgendetwas genau richtig ausdrückt! Schööön!

Also löse ich bei Duolingo immer mal Knobelaufgaben, bei denen ich englische Sätze in Norwegisch übersetze und umgekehrt. Manchmal sagt einer was in einer der Sprachen und ich schreib es in der geforderten Sprache auf. Gelernt hab ich da bisher nix. (Aber hab schon so App-interne Punkte gesammelt. Mal gucken, in was man die eintauschen kann. Ein extra kniffeliges Wort?) Das ist "Auge-Finger" lernen. Das geht bei mir scheinbar am Hirn vorbei....
Ein anderes System liegt mir vermutlich mehr. Aural/oral ..... Pimsleur kostet allerdings was. Die Umsonst-Probelektion war schon mal ganz witzig. Er trifft sie und baggert sie an. Viele Vokabeln zum Anbaggern hat er noch nicht also geht es nur darum, wer kein und wer wenig Norwegisch kann und ob er Amerikaner ist. (Ja! Ist er!) Laut Internetrezensionen gehen die Lektionen schnell zu touristisch wertvollen Inhalten über: Diverse Alkoholika bestellen. Kritik aus dem Netz: Nach diesem Einstieg sollten nicht unzählige Lektionen folgen, bevor man die Frage nach der Toilette stellen kann!
Jeg forstår ikke norsk - das ist doch mal ein sinnvoller Einstieg! Jetzt würde ich gerne die Internetseite wiederfinden, aus der google translate gemacht hat: Norwegische Schafe sind klein, rund und blöd! Das klingt auch nach einem wichtigen Satz!



P.S.: Gehe nicht auf den Dachboden! Öffne keine Kisten! Auch nicht, um irgendein Wörterbuch zu fotografieren, damit der Beitrag nicht so öde ist. Wühle nicht in den Kisten! Boah ist das Herrlich! Eine kleine Kiste mit Briefen. Von überall her: Myanmar, Schottland, Irland, Niederlande.... herrlich! Alte Tagebücher! (Wie kann man ein Reisetagebuch schreiben und die Jahreszahl weglassen? Was hab ich mir dabei gedacht?) Ein Kassettenbrief aus Irland (das gab es von der irischen Post als Set: Kassette mit wenigen Minuten Spieldauer für einen kurzen Gruß plus Polsterumschlag. Kasettenrecorder habe ich keinen gefunden!) und eines der ersten Bilder, die ich mit dem Elektronenmikroskop gemacht habe. Fand ich schick. Darmzotten vom Ameisenlöwen. (Hing jahrelang auf dem Klo....)

Und dann fiel mir ein, daß ich irgendwo eine alte Postkarte aus Lerwick habe, die ich gerne finden wollte.... hab ich nicht gefunden. Wie kann mich das bloß traurig machen? Die ist nicht mal von dort abgeschickt und einfach nur von jemanden, der mir Konzertkarten verkauft hat.... wenn man etwas unerwartet wiederfindent, ist das so schön und wenn es dann verloren geht, ist es traurig. Blöder Krempel! Ich besorg mir eine große Kiste und versenke das alles im Meer! Dann weiß ich immer, wo es ist! Dann kann ich mich erinnern und lächeln statt es zu vermissen.... Ist wie mit Musik und Sprache: Im Herzen aufbewaren ist am Besten.

Samstag, 19. November 2016

Zeug! Viel zu viel Zeug!

Wir haben so schrecklich viel Zeug! Ab und an gruselt es mich, daß wir soviel Zeug haben! Das meiste ist ja echt sinnvoll - Werkzeuge und Maschinen und ... Spielzeuge. Spinnrad und Instrumente, die irgendwer hier mal ausgesetzt hat. Und 'ne schöne alte Holztür, die für unser Haus viel zu groß ist und ein altes Klavier und tolle alte Sessel, die man eines Tages mal neu beziehen lassen könnte und ein Stapel charmanter 70iger Jahre Gartenstühle, die man vielleicht auch mal wieder brauchen könnte. Falls man mal wieder 'ne Gartenparty machen sollte.
Wir haben zum Glück 'ne große Scheune, in der der Kram fast untergeht....

Ich hätte ja lieber nur soviel, daß es in den Subaru paßt.... Jetzt ziehen meine Eltern um und.... da ist Zeug über. Voller Willensstärke sind wir da heute hingefahren!

Und haben extrem sinnvolle Beute mitgebracht! Eine Heuraufe und zwei E-Netze zum Beispiel! Genauso sinnvoll aber nicht ganz mein "Beuteschema": Geschirrspüler und Herd.

Voll mein Beuteschema: Krempel! Krempel ist was anderes als Zeug. Krempel ist Zeug für die Schatzkiste! Krempel ist völlig sinnlos und voller Erinnerungen oder Geschichten!

Krempel voller Erinnerungen:


Ein alter Beutel aus der Zeit, als meine Eltern einen Musikladen hatten. Da hatte man als Jugendlicher immer mal "Ladendienst"... da hab ich mich mal an 'ner Geige versucht und war vollkommen entsetzt, wie schrecklich eine leere Seite klingen kann! NICHT mein Instrument! Dank der britischen Soldaten mußte man da auch ab und an englisch reden. Oder einfach die Schublade mit den Gitarrensaiten aufmachen. Meistens wollten die Briten Gitarrensaiten (oder haben die einfach aus lauter Verzweiflung gekauft, weil sie ihren wahren Kaufwunsch nicht rüberbringen konnten! Ich hab so die Vorstellung, daß die einen nach dem anderen geschickt haben, um diese Klavierpartitur von Rachmaninow zu kaufen und jeder kam mit Gitarrensaiten zurück!)

Im Musikladen hat mir auch mein Bruder beibringen wollen, wie nützlich Computer sind. Ich habe unter Anleitung ein "Telefonbuch" gemacht. "Da mußt du dann nur den Namen eingeben und der Computer gibt dir die Nummer aus!" Stunden hab ich da Befehle getippt am C64. Mit dem Ergebnis, daß der Computer die Telefonnummern meiner Freunde ausspucken konnte. Allerdings nur die, die ich auswendig wußte.... andere hatte ich nicht zur Hand.

Vor dem Musikladen gab es den riesigen Spielzeugladen. Auch mit Ladendienst. (Und frühem interkulturellem Training. An katholischen Feiertagen kamen Lipper zum Shoppen nach Schaumburg. Und natürlich die Briten. Ich weiß nicht, wer fremdartiger war..... Die Briten haben zumindest erstmal probegespielt! Und Tricks fürs Leben gab es auch: Wenn man zur Inventur die Schräubchen der Märklin Modeleisenbahn zählen muß, hilft eine Waage ungemein!)
Aus der Zeit stammt die Mütze. Diese Mützen hatten mein Bruder und ich immer zu tragen, wenn wir irgendwo in Menschenmassen unterwegs waren. Dazu gab es strikte Instruktionen, wie man sich verhalten muß, wenn man verloren geht. Die Mütze und der ohrenbetäubende Pfiff meiner Mutter (auf den die ganze Familie und alle Haustiere konditioniert waren) sind wohl der Grund, daß ich nie verloren gegangen bin. Als ich nicht mehr ganz so niedlich war, haben meine Eltern das effiziente Training bestimmt oft bereut! Da fällt mir gleich noch eine Erinnerung ein: Erster Tag im Studium. Ganz weit weg von Zuhause - im wilden Osten. Einer der Professoren sprach mich an mit: "Sagen Sie mal - sind sie die kleine Puppenböhme?" (Puppenböhme hieß der Spielzeugladen, seitdem mein Opa seine Seefahrerkarriere an den Nagel gehängt hat, um einen Spielzeugladen mit Puppenklinik aufzumachen) Ja! Und jetzt habe ich die Mütze, um es zu beweisen!

Apropos niedlich: Ich hab auch Krempel mitgenommen aus einer Zeit, in der ich total niedlich war! Ein Glas voller Sand von den Bahamas und ein Nacktbild von mir am karibischen Strand.... Das Bild vom Bild ist unscharf genug, um es hier zu zeigen!


Ich glaub, da war ich gerade in der Schule. 1980? Und wie alles in unserer Kindheit, war es ein riesiges Abenteuer! Ich habe soviele Erinnerungen an diesen Urlaub! Wir waren in einer Tropfsteinhöhle mit ganz, ganz vielen Fledermäusen. War das toll! Es gab Massen an riesigen Landkrabben und wir haben Dinosaurierknochen gefunden! Zumindest waren wir davon überzeugt. Ein Wal war wohl nicht abenteuerlich genug. Wir waren an dem Strand, an dem Kolumbus das erste mal Land betreten hat nach seiner Ozeanüberquerung (und wir haben eine Coca Cola Flasche gefunden! Daran hat er bestimmt erkannt, daß er in Amerika ist!)
Tauchen waren wir natürlich auch. Da brauchen sich Eltern später nicht wundern, wenn man eine große Klappe hat: Das Mundstück von der Tauchflasche muß man erstmal in so einen kleinen Kindermund reinkriegen! In einer meiner Schatzkisten müßte auch eine ganz kleine Tritonmuschel sein. So schön! Überraschenderweise kam da ein knallbunter Einsiedlerkrebs raus. Der mußte sich dann leider eine neue Bleibe suchen!

Und noch 'ne Erinnerung habe ich von der Reisevorbereitung. Da haben mein Bruder und ich etwas entdeckt, was wohl mit sollte. Ein großer "Plastikapfel" voll mit kleinen grünen Stäbchen. Wir waren total neugierig, was das wohl ist. Roch nach Apfel. Wir dachten an Badezeug und haben probiert, ob es in Wasser schäumt. Tat es nicht.... wir haben alles mögliche ausprobiert und sind nicht drauf gekommen, was es ist: Kaubonbon mit Apfelgeschmack! Was hab ich mich geärgert! Wir hätten die ganzen Dinger auf einmal wegfuttern können! Statt erst im Urlaub auf Zuteilung!

Das Glas voll Sand mußte einfach mit! Das ist kein Zeug, kein sinnloses. Das sind Dinosaurierknochen und Korallen und Abenteuer und der unglaubliche schwülwarme Duft tropischer Inseln!

Sonntag, 13. November 2016

kreatives Chaos

Chaos ist hier immer... manchmal ist es kreativ!
Gestern... war so ein toller Mond. So "kurz vor voll". Den  mag ich gerne! Kurz vor voll und kurz nach neu und ... nicht so richtig was... Ein Mond mit "Ecken und Kanten", für den ich keinen Namen kenne und mir selber einen ausdenken kann. Der "kurz nach neu" ist der "Orkney Mond". Der von gestern war...einfach nur schön.... und die sternklare Nacht ist bestimmt schuld daran, daß es so kalt ist! Brrrrrr!
Da hatte ich doch die tolle Idee, mal wieder - nach mehr als nem Jahr - was zu Stricken! Ne warme Mütze!
Mützen sind mir das allerliebste Strickwerk! Ich habe viel lieber Pullover und Strickjacken und Socken aber das ist "haben". Nicht Stricken! Beim Stricken mag ich es viel lieber, wenn man den gleichen Schiet nicht nochmal machen muß. Zweiter Ärmel? Ächz! Zweiter Socken? Doppelächz! Neue gestrickte Socken gibt es hier nur, wenn ich nach Amerika fliege. Ein Socken auf dem Hinflug, den zweiten auf dem Rückflug. Die Langeweile ist auf diesen Flügen so groß, daß sogar Socken stricken eine willkommene Abwechslung ist!
Lange Einleitung: Ich dacht, ich probier das mal wieder mit dem Stricken. Und wie immer: Ein bisserl ein Plan wäre gar nicht schlecht gewesen! Ich hatte noch so ein paar Rester naturfarbene Spinnereien, mit denen ich einfach mal losgelegt habe. Konzept kommt beim Stricken. North Ronaldsay - dachte ich. North Rondaldsay ist cool. North Ronaldsay ist auch eine Erinnerung an eine Erinnerung... Also dachte ich: Ich strick mal dies und mal das und dann ist das eine North Ronaldsay Mütze! So! Also sind da Wellen und die Strahlen vom Leuchtturm und Steine am Meer und ... all so Zeug. Kann man leider nicht erkennen, weil ohne Planung die Farbintensitäten alle gleich sind und meine tollen Muster untergehen....



Warm wird sie! Ganz bestimmt! Vielleicht paßt sie sogar.
Auch eine North Ronaldsay Erinnerung: Ganz früh geweckt werden mit den Worten: "You want to talk about sheep? I can talk about sheep all day!"
Die Einladung zum Groß Kreutzer Schaftag  erinnert mich daran....Donnerstag ist es soweit und ich bin dabei. Ich wollte eigentlich das kreative Wochenende nutzen, um mir darüber Gedanken zu machen.... Was ziehe ich an? Ne - im Ernst: Was werde ich erzählen? Ich könnte den ganzen Tag über Schafe reden! Ich hab aber nur 45 Minuten! Was ist anders in Shetland und was können wir lernen?

Naja - sind ja noch ein paar Tage bis dahin.....

Zurück zum Mond: Morgen ist Supermond. War letztes Jahr auch. Da war ich auf Colonsay. Eine meiner Erinnerungen: Daß ich im Laden XY Minuten warten mußte, bis Alkohlolverkauf legal war. Ich wollte eine Flasche Bier mitnehmen von der lokalen Baurerei. In der 10% der arbeitenden Bevölkerung (=Chris und Bob) arbeiten.
An den Supermond erinnere ich mich kaum - der war irgendwie gar nicht sooo beeindruckend.....

Mittwoch, 9. November 2016

Die Welt explodiert um dem Eichentisch

Neulich noch.... neulich noch dachte ich, das wäre eine Geschichte aus der Vergangenheit. Eine Geschiche, die mich rührt und die ich eines Tages schreiben kann. Heute.. heute dachte ich, sie sollte einfach nur geschrieben sein. Morgen schreibe ich vielleicht eine besseres Version...Und übermogen eine wirklich gute....


This didn’t happen. Or maybe it did. This is my version - my image - of one moment in time... long ago ...


So quiet. Not a sound….I’m crying. Feel tears running down my cheeks. Feel myself sobbing. Crying without a noise! I should hear myself sobbing! But I don’t...
I’m screaming. Silently. Hugging my knees.
I did what they told me: If you hear the sirens - hide under the oaken table!
I remember the sirens. The world wasn’t silent when I heard the sirens!
I remember now…. there were sounds in the world! There were birds singing this morning.
I took the shortcut along the docks. I am not allowed to go by the docks. But I was late! Had to hurry to get to work. “In service” ... Not allowed to do anything but work. Clean, scrubb and polish. Not even allowed to go by the docks. The young men might whistle after me… not allowed to take a shortcut because the young man might whistle...
This morning - when there were sounds in this world - I went by the docks and the young men whistled. Made me smile! I know the docks are a dangerous place. Everywhere in Belfast is a dangerous place now.


Two weeks until May Day. I remember - this morning - there were sounds in the world and I heard the birds sing and the young men whistle and I imagined the music I would dance to on May Day


Ich hör nichts mehr! Alles still! Ich renne - mit schweren Stiefeln. Das macht “Fummp! Fummp!”  Warum höre ich kein “Fummp!”? Warum renne ich? Warum renne ich vorbei an dem Jungen? Er hat den Mund geöffnet. Er hält seinen Bauch. Blut. Alles voller Blut! Warum schreit er nicht? Warum reißt er einfach nur seinen Mund auf?
Vorhin erst - vorhin erst gab es Geräusche in der Welt. Musik! Die Vögel haben gesungen und wir haben gelacht im Sonnenschein und gescherzt. Die Kameraden und ich. Klaus hat Kaffee “gefunden” und wir haben in der Sonne gesessen und richtigen Kaffee getrunken und wir haben gelacht. Wer hätte gedacht, daß wir mal bis nach Frankreich kommen? Ich wollte immer die Welt sehen! Oder wenigstens Europa! In zwei Wochen ist Erster Mai und wir haben uns ausgemalt, wie wir mit jungen französischen Schönheiten in den Mai tanzen!
Ich hab die Musik gehört in meinem Kopf und hab geschrieben. In die Heimat. Feldpostkarte. “Je Táime! Ich stelle mir vor, mit Dir in den Mai zu tanzen!”
Vorhin - als es noch Geräusche gab in der Welt - hat jemand gerufen…. Was war das, was er rief? War das eine Warnung?…. “Achtung Kameraden! Die Welt explodiert!”?


“They will attack Belfast” they said. “We have the best shipwrights in the free world” they said. We are a major target. Blitzkrieg. When you hear the sirens and the planes approaching: Hide! Hide under that big oaken table and you’ll be safe!
There’s glass. Broken glass everywhere. I’m bleeding, sobbing, crying …. silently….
music has gone from the world. ALL sound has gone from the world.

Ich bin gerannt und die Welt wurde still! Wo ist die Musik, zu der ich mit Dir tanze? Und die Postkarte! Wo ist sie? Ich sehe die Welt und will das mit Dir teilen! Ich lebe! Du mußt doch wissen, daß ich lebe! Je táime! Wo ist der Junge mit dem Bauchschuß? Wo ist sein Schrei? Ungehört….


I know this didn’t happen. The world didn’t explode around the oaken table.
Die Welt wurde auch nicht für immer still. Music didn’t stop.
Hat er ihr die Postkarte geschrieben? “Ich möchte mit Dir in den Mai tanzen!” ? I don’t know.
She went home - to Fermanagh. Did she dance? She loved music...
Er hat ganz Europa gesehen. Er hat den ganzen Krieg gesehen. An jeder Front. Er hat seine Liebe wiedergesehen. Er hat sein Kind gesehen.
Open your eyes, my girl! Your daddy is here.
She did! Wish he’d know that she did.

Woher weiß ich das? Weil sie es mir erzählt hat. The baby girl. Er war mein Opa. Und das junge Mädchen unter dem Eichentisch war die Mutter eines Freundes. Wir sind in San Francisco und teilen uns einen Milchshake. Wir sind Freunde und teilen Musik. Und Geschichen. Geschichte.

There’s music in our lives. To share and to connect.