Freitag, 25. September 2015

Das hab ich ja noch nie gemacht!

Wenn man alleine reist..... ist man alleine. Das ist meist total schön! Manchmal - ganz selten - ist das aber auch einsam. Und manche Sachen macht man alleine auch nicht. Zumindest ich nicht. Ein Lagerfeuer am Strand zum Beispiel! Das macht man mit Freunden. Ich war an vielen schönen Stränden, bei schönem Wetter und mit viel Treibholz zum Feuer machen. Aber alleine im Feuer stochern? Da wird man doch bestimmt ganz sentimental.... wenn nicht nur der linke Platz frei ist sondern auch der rechte und der gegenüber..... (der rechte Platz ist gar nicht frei! Da sitzt der Wutz!)
Ganz einsam wird es bestimmt, wenn man Geburtstag hat.... dachte ich mir! Also bin ich zum Geburtstag an einen Ort gefahren, an dem ich Leute von ganz, ganz früher kenne, die sich vielleicht erinnern. So ganz zufällig bin ich allerdings auch in Allihies in Südirland nicht auf diese Leute gestoßen..... aber weil Allihies halt Allihies ist, lernt man schnell neue Leute kennen, mit denen man in seinen Geburtstag reinfeiern kann!


Am Geburtstag hab ich dann was gemacht, was ich schön öfters gemacht habe: Geburtstagsschwimmen in Ballydonegan Bay. Bißchen sonniger hätte es sein können! 


Man kann aber auch mal was ganz neues ausprobieren: Ich war diesmal auch in Eyeries am Strand, hab Feuerholz gesammelt und habe ganz wunderbar alleine im Feuer gestochert und Würstchen gegrillt! Natürlich nicht ganz alleine: Swift war mit und hat die ganzen verunfallten Würstchen bekommen, die mir "kurz vor perfekt" ins Feuer gefallen sind! 



Hätt ich viel früher machen sollen! Alleine lagerfeuern ist auch toll!
Am nächsten Tag in Allihies die ganzen alten Bekannten wiedertreffen und Musik machen war allerdings auch spitze! Ecki, Mark, John, Paddy, Mighty,.... witziger Sonntag nachmittag mit tollen Tunes!   
Und am nächsten Tag schnell nach Shannon gedüst, um Conny und ihre Freundin zu treffen.
Da hab ich das gesehen:



Drei Leute? Das sind doch wir!


Danach sind wir zusammen ein Stück gereist. An Strände in Sligo....



 und an Klippen in Donegal. Und in Spinnereien und Webereien.... Mit Wollpullis bin ich erstmal eingedeckt!


Samstag, 12. September 2015

Hebridenschafe

Hebridenschafe sind nicht einfach zu finden..... erst recht nicht auf den Hebriden. Also muß man die anderswo suchen. Zum Beispiel auf einer Rare Breed Show in Schottland.
Ich fand, daß selbst die paar, die ich auf den Inseln gesehen habe, anders aussahen, als die auf der Schau. Das waren lackschwarze Schönheiten. Perfekt präsentiert. Was sich dann auch auf den Preis in der anschließenden Versteigerung ausgewirkt hat. 500 Pfund für den Champion Bock (zwischen 50 und 100 Pfund für die Zibben ohne Sieger-Schleife).

hebridean sheep
Cathy Cassie mit dem Champion-Bock in Lanark

Viele alte Rassen exisitieren ja (fast) nur noch in Hobbyzuchten. Womit die Hobbyzüchter ungemein wichtig sind für den Erhalt der Vielfalt.
Für meine Reise auf den Spuren der alten "Wikingerschafe" war das aber irgendwie ein sehr enttäuschender Abschluß. "Hab ich gesucht und nicht gefunden..." beziehungsweise "Sind jetzt nur noch Show-Schafe mit fetzigen Namen und Stammbaum" ist einfach keine gute Geschichte. Hat mir aber klargemacht, wie besonders die Schafe in Shetland und auf North Rondaldsay sind. Als wirklich "genutzte" Nutztierrasse.
Zum Glück waren auf der Schau viele interessante Leute, die weitere interessante Leute kennen und nach vielen Gesprächen habe ich gelernt, daß die Hebridenschafe noch eine weitere neue Nische erobert haben: Als Landschaftspfleger. Es gibt einige große Herden, die ganz ähnlich wie Heidschnucken eingesetzt werden, um alte Kulturlandschaften zu erhalten. Mindestens eine dieser Herden werde ich noch besuchen.
Vorerst habe ich mir noch eine Herde Hebridenschafe vom alten Typ angeguckt. Bei Gordon und Juliet von scothebs


Hebridenschaf
Hebridenschafe in altmodischer Vielfalt

Hebridenschafe
Blondie - das weiße Schaf der Familie

Dienstag, 8. September 2015

Isle of Arran - rote Eichhörnchen

Wenn wir zu Hause in Dresden Musik machen, überkommt uns immer mal der Kitsch. Dann spielen wir den "Arran Boat Song" ... mindestens hundertmal hintereinander, bis alle Tricks aus der Kitsch-Kiste irgendwo eingebaut wurden. Das treibt einem regelmäßig die Tränen in die Augen. Meist, weil es so schön ist....
Da kann ich ja kaum an dem Hafen vorbeifahren, an dem die Fähre nach Arran anlegt, ohne wenigstens ein Bild gemacht zu haben! Wenn ich schon mal da bin, kann ich genauso gut auch rüberfahren und mal gucken...


Hübsch ist es auf Arran! Wälder und grüne Wiesen, Palmen und blühende Fuchsienhecken, hohe Berge und.... echt viele Eichhörnchen. Rote. Die seltenen. Die sehen aber irgendwie ganz anders aus als anderswo... und winzig sind sie....


Hat ein Weilchen gedauert, bis ich mich erinnert habe aber die sind ja wirklich anders! Der Schafsgenetiker, den ich ganz am Anfang der Reise getroffen habe, hatte das erwähnt. Wir sind beim Fachsimpeln über den MHC bei Schafen und verschiedene Sequenzierungsmethoden abgeschweift.... zu Eichhörnchen. Da die roten Eichhörnchen in GB in Gefahr sind durch ein Virus, das mit den eingebürgerten grauen Eichhörnchen eingeschleppt wurde, haben sie mal ein paar immunrelevante Gene genauer angeguckt. Eine recht unerwartete Erkenntnis am Rande war, daß die britischen Eichhörnchen genetisch ganz anders sind, als die anderen roten Eichhörnchen in Europa. Außer die auf der Insel Arran. Die sind wie die belgischen! Wie genau das so gekommen ist, weiß man nicht. Vielleicht gab es hier keine und der Großgrundbesitzer auf seinem Schloß fand das langweilig....da hat er sich mit seiner nächsten Lieferung belgischer Meeresfrüchte auch ein paar kleine Eichhörnchen schicken lassen....
Die grauen wurden in England schließlich auch eingeführt, weil irgendwer die roten Tierchen in seinem Schloßpark für zu "gewöhnlich" hielt und meinte, daß grau das Gesamtbild doch erheblich aufwerten würde.....