Posts mit dem Label Reise werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Reise werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 20. November 2019

Auf den Spuren der Wikingerschafe - das Buch

Schafe - vor allem die nordischen - finde ich ja ganz interessant. Warum gibt es die überhaupt noch, die alten Rassen? Wie sieht es da aus, wo sie zu Hause sind? Warum hält man die noch? Wer tut das?
Gehe ich doch mal gucken.

Das war so die Überlegung, bevor ich mich für ein halbes Jahr auf die Reise gemacht habe. Mit Pocketcamper, Hütehund, Schafschere und Flute.

Einfach mal gucken. So ist auch dieser Blog entstanden (mehr in der Kategorie Reise)
Ich hatte Spaß, ich hab viel gelernt und ich schreibe gerne. Mache ich doch ein Buch draus!



Das habe ich tatsächlich gemacht. Ein Buch über die nordischen Schafrassen, die ich in ihrer Heimat besucht habe. Ich habe viel recherchiert zu Domestikation, zur Geschichte der Schafe (die unsere weit mehr beeinflusst hat, als man so denkt), aktuellen Forschungen über ihre Genetik, ...
und dann habe ich gemerkt, dass ich mich selber damit langweile!

Ja: Das war eine Reise zu den Schafen. Und eine Reise in unsere gemeinsame Geschichte. Aber was es eigentlich war, war eine Reise zu den Menschen!

Menschen auf abgelegenen Inseln vor allem in Schottland (und später auch in Norwegen). Eine Reise, auf der der "Arsch der Welt" zum Mittelpunkt wurde. An dem die Menschen ihre Türen öffneten, um mit leuchtenden Augen über Schafe zu reden.

Also habe ich das Buch neu konzipiert, so wie es "richtig" ist. Für mich.
Es ist eine Reise. Zu Menschen, zu Schafen, in grandiose Landschaften und auch zu mir selber.
Ich hab alles umgeworfen und es so gemacht, wie es für mich "rund" ist.






Von Agenten habe ich tolles Feedback bekommen aber leider auch gehört, dass es dafür keinen Markt gibt. Schafe sind ja eher ein Nischenthema und die Mischung mit Reisegeschichten macht es nochmal schwieriger. Das kann man nicht so einfach in den Buchladen stellen, weil es dafür nicht EIN Regal gibt.
Reisebuch oder Sachbuch Schaf?

Es ist beides und es MUSS beides sein. Man kann Schottland und seine Inseln nicht wirklich erleben, wenn man nichts über die Schafe weiß. Man kann die Schafe nicht verstehen, wenn man nichts über die Landschaft weiß, aus der sie stammen, über deren Geschichte und die Menschen dort.

Für die großen Verlage ist das keine sinnvolle Investition.
Selber verlegen? Klingt einfach aber da gibt es ein paar Haken. Selber verlegen bedeutet selber machen bzw. sich die Expertise besorgen, die man braucht. Lektorat, Buchsatz, Cover...
Das geht. Aber: Es gibt kein Team, keine Deadline die man nicht nach Lust und Laune verschieben kann, kein Feedback, keinerlei Vorgaben oder Erfahrungswerte, keinen Tritt in den Hintern und kein Lob für Erreichung von Zwischenzielen. Keine Bestätigung, dass das richtig ist und gut und wichtig.

So wie es jetzt ist, stecken da schon Jahre drin! Mit Zeiten, in denen ich euphorisch recherchiert und geschrieben habe und langen Pausen, in denen der Berg zwischen erstem Manuskript und fertigem Buch unerklimmbar schien. Immer mit der Hoffnung, vielleicht doch einen Verlag zu finden, der das Buch darüber trägt. Ich habe mein Exposé aber gar nicht weiter an Verlage geschickt... und von alleine klopfen die einfach nicht an meine Tür...

Jetzt ist die Entscheidung gefallen: Ich mach das. So wie es sein muss!
Und ich werde darüber immer mal hier berichten. Ich sehe das als eine Art crowdfunding. Nur nicht mit Geld sondern mit Motivation und Begeisterung, die sicherlich auf dem Weg immer mal knapp werden.


Freitag, 12. Oktober 2018

Was Shetlander sich in den Garten stellen...

Was man sich in Shetland in den Garten stellt, braucht wohl eine gewisse Masse. Sonst weht es einfach weg.
In Shetland ist es einfach mal etwas windiger als anderswo. Weshalb alles Mögliche ordentlich festgezurrt und gesichert wird!
Da, wo ich einfach ein Stück Presskordel nehmen und ne Schleife machen würde, nimmt man dort dickes Tau und macht eindrucksvolle Seemannsknoten.

Was mich gedanklich zu den neuen Mülltonnen in Shetland bringt. Die man sich zwar nicht in den Garten stellt, sondern vor's Haus... aber da kommt man ja vorbei auf dem Weg in den Garten...
Also: Mülltonnen. Neues Modell. Ich glaube, es ging da erstmal nur um die Mülltrennung, bei der Shetland ein wenig hinterher hinkte. Aber dazu gehörten halt auch diese Tonnen und das sind solche mit Rädern.

Das geht nicht! Hier ist Wind! Die wehen doch einfach weg!

Ich kann mir schlecht vorstellen, daß Mülltonnen mit Rädern leichter wegwehen als solche ohne. Aber einfach so hinstellen kann man die nicht. Die wehen weg...
Diese Diskussion fiel mir wieder ein, als ich hinter 'nem Müllauto in Shetland hergefahren bin.

Lostüddeln, zum Müllwagen rollen, leeren, zurück und wieder festtüddeln.

Man muß seine neuen Mülltonnen einfach mal mit cleveren Vorrichtungen sichern.
Und dazu gab es eine Werbung in der Zeitung, die mir ins Auge sprang: Die bewarb eine Halterung, die 70 Jahre hält. In Shetland. Anderswo 120 Jahre!
War ne echt blöde Werbung aber die Idee ist interessant: Der plumpe Versuch, den Lokalstolz zu bauchmiezeln. Wobei sie gleichzeitig sagt, daß das Ding bis ans Lebensende hält, wenn man davon ausgeht, daß ein Eigenheimbesitzer vermutlich 30+ ist.

Zurück zu "was Shetlander sich in den Garten stellen": Es sollte schwerer sein als eine Mülltone auf Rädern. Und ein wenig dekorativer. Es kann auch einfach etwas sein, was man immer schon mal haben wollte. Oder etwas, über das man nie nachgedacht hat aber dem man nicht widerstehen konnte, als sich die Gelegenheit bot....

Zum Beispiel ein roter Doppeldeckerbus, der mal ein Café war. Wer kann da schon 'Nein' sagen?

Shetland
Doppedeckerbus - paßte dann doch nicht in die Garage

Oder so ein geschlossenes Hochsee-Rettungsboot. Das kann man als tiny house umbauen und über airbnb vermieten! 

Shetland
Rettungskapsel - kann man immer mal brauchen

Es gibt auch noch andere Gelegenheiten, die man nicht ungenutzt verstreichen lassen kann:

Shetland
Gartendeko in Shetland

Da fragt man sich so einiges: Wie kommt das da hin? Hat das jemand hingefahren? Ist es dort gelandet? Und: Verkleiden sich die neuen Besitzer manchmal als Steward und Stewardess und/oder Pilot/Pilotin und spielen lustige Rollenspiele? (Notausgänge hier und dort und da drüben... und was denen sonst noch so einfällt...?)

Vor einigen Jahren hatte jemand in Unst eine Tardis im Garten stehen. Die wollte ich gerne für diesen Beitrag fotografieren aber die ist nicht mehr da.... Vielleicht ist so eine Tardis mittlerweile echt was wert und wurde für eine horrende Summe auf Ebay vertickt... Oder der Besitzer ist einfach umgezogen und hat sie mitgenommen....

Das riesige kanadische Kanu hab ich auch nicht fotografiert. Stand nicht in nem Garten, sondern am Straßenrand. Hab mich aber gefreut, sie zu sehen...


Shetland
Zwerge in Shetland

Normale Gartendeko wie 'Zwerge' sieht man dagegen nur außerhalb von Gärten. Irgendwo in der Landschaft.
Ich glaub, das fing an mit so einem halbnackten, dicken Zwerg, der sich lasziv räkelt und der mal hier und mal da rumstand. Da hat man sich gefreut, wenn man den zufällig gefunden hat.
Der laszive Zwerg ist mittlerweile kaputt. Und Shetland voller Gartenzwerge!
Nur in den Garten, da stellt man sich was anderes... 

Eine andere, ältere Sitte in Shetland ist es wohl, bei einer bevorstehenden Hochzeit Figuren aufzustellen, die das Brautpaar darstellen. Zumindest ist das in der'Shetland' Krimiserie so. In einer Folge wurde die Bräutigam-Puppe durch den Leichnam des Bräutigams ersetzt. 
Ich hab ein solches Puppenpaar fotografiert. Das echt gruselig aussah! Vor allem der Bräutigam! Das hätte gut und gerne eine Moorleiche sein können. Ich zeig das Bild nicht. Ich bin nämlich sicher, daß die beiden super sympathisch sind und sich darüber beömmeln, daß Ihre Freunde so gar kein Talent als Puppenbauer haben. Wenn ich die mal kennenlerne frage ich, ob sie das genauso amüsant schaurig schön finden wie ich. Wenn ja, dann zeige ich das Bild!

Freitag, 7. September 2018

Kaltes Wasser - die erfrischendsten Badeerlebnisse

In diesem gnadenlos heißen Sommer hatte man ja öfter das Bedürfnis nach einem eiskalten Bad. Deshalb mal meine Top-weißnochnichtwieviele der erfrischendsten Badeerlebnisse.

Kalifornien

Wirklich unerwartet kalt: Der Pazifik in Kalifornien im Juli!
San Francisco ist in Sachen Wetter nicht das, was man von Kalifornien erwartet. Und der Pazifik ist eh kälter, als man so denkt. Beides zusammen: Wirklich kalt! Dafür badet man mit Pelikanen und mit ganz viel Glück sogar mit Delphinen!

Baker Beach, San Francisco
Mein Lieblingsstrand in San Francisco ist Baker Beach. Man muß etwas auf die Strömung acht geben. Oder nur vorne in den Wellen planschen.
Die Strömung ist der Grund, warum Alcatraz hier in der Bucht gebaut wurde. Von der Insel auf's Festland zu schwimmen, ist fast unmöglich. Dazu das eiskalte Wasser! Das war übrigens der Grund, warum Alcatraz das erste Gefängnis mit Warmwasser zum Duschen war: Die Gefangenen sollten keine Chance haben, sich abzuhärten.
Warmduscher schwimmen hier nicht im Pazifik!

Lofoten

Kalt - aber nicht überraschend: Lofoten im September. Die Lofoten haben überwältigend schöne Strände. Abends Nordlichter gucken und tagsüber an weißen Stränden in türkisenes Wasser hüpfen: Herrlich!

Nordlicht in Norwegen

Strand in Hauckland

Sandbotn, Ytresand, Norwegen

Shetland

Ebenfalls nicht unerwartet kalt aber unerwartet tolles Baden: Shetland. Wenn man einmal drin ist, ist es traumhaft! Da kann man ewig in den Wellen planschen. Und man läuft nicht mal blau an! Und wenn der Wind sich so zurückhält wie jetzt gerade, wird man nicht mal gesandstrahlt, wenn man aus dem Wasser kommt!

St. Ninian's Beach, Shetland

weil mir die Wikingerschafschifftasse so gut gefällt....

Rheinland-Pfalz

Vollkommen unerwartet kalt: Der Helmbachweiher bei Elmstein! Es war unerträglich heiß zur Irish Music Summer School. 38°C und gefühlt noch viel mehr. Im Campingbus wurde man ab um 6:00 Uhr aus dem Schlaf gebraten. Da war die Vorstellung vom kühlen Weiher - gespeist aus einem Gebirgsbach - sehr verlockend. Wenn man allerdings da war und reingelaufen ist, hat man sich gefragt, wie man bloß auf diese bekloppte Idee kommen konnte!

(Ohne Bild - die Hände haben zu sehr gezittert...)

Norwegen, Polarkreis

Eindeutig am Kältesten: Ein reissender Gebirgsfluss in Norwegen am Polarkreis.


Saltdal, Norwegen
Polartaufe. Da ist 'kalt' ja quasi Pflicht. 



Bei den anderen könnte ich gar nicht sagen, wo es kälter war. Platz eins für ''am Schönsten" teilen sich jedenfalls die Lofoten und Shetland.



Samstag, 1. September 2018

Hunde im Urlaub... und ein paar Schafe....



Schottland im Schnelldurchlauf.... da ist fast keine Zeit zum Schreiben.... 

Aber los geht es in Nordengland. Ne - los geht es in Dresden. Richtung Amsterdam. Mit einer kurzen Panik unterwegs: Was ist, wenn Loris Microchip gar nicht lesbar ist? Lori ist zwölf, der Chip elf. Der wurde nur einmal gelesen - als sie aus Irland kam. Wenn wir jetzt an der Fähre ankommen und der Chip ist nicht auffindbar, können wir gleich wieder umdrehen! Also schnell einen Zwischenstopp bei nem Tierarzt in Osnabrück eingelegt und geguckt. Ist lesbar!

Der nächste Stimmungsdämpfer auf der Fähre nach Newcastle: Hunger! Sobald ich auf eine Fähre gehe, bekomme ich Hunger. Hier gibt es zwar was zu Essen aber nur im Restaurant. Für 34,95€. Sowas will ich gar nicht. Ich möchte Pommes. Mit Mayo!
Wenn hier mal einer nen Bauchladen mit Friteuse aufmacht, kann er gut Geld machen! 
Merken für die Rückfahrt: Alles Essen aus dem Auto mit hoch nehmen!

Dann aber! Ankunft in Newcastle. Direkt hinter der Fähre ist "Roundabout Bootcamp". Ein mehrspuriger Kreisverkehr nach dem anderen. Da hat man das auch gleich wieder drin! 
Die Navi-App zeigt die blöderweise in die falsche Richtung an aber wenn man da nicht hinguckt (also auf die App), dann geht es. 

Gar nicht weit weg von Newcastle wohnen Fransje und Peter. Da gibt es was zu Essen und nette Gespräche und Schafe!!!
Und: A loo with a view! 


Wir übernachten auf Deneburn Meadows und helfen am nächsten Tag, die Lämmer von den Müttern zu trennen und auf ihre neue Weide zu bringen. Swift ist begeistert! So stellt sich ein Hütehund den perfekten "Urlaub" vor!




Ebenfalls zu einem richtigen Hundeurlaub gehören Strände. Da sind sich Swift und Lori einig. Swift ist ganz Border Collie - getriggert von den Bewegungen und Geräuschen der Wellen rast sie am Strand hin und her. Ich hab da lange mit ihr geübt. Bzw. habe ich den Kontrollfreak raushängenlassen, damit der canine Kontrollfreak sich nicht geistig in ein Paralleluniversum abschießt... Immer abrufbar und mit einem Wort aus ihrer Wellenwelt herausrufbar. Weiter geht es nur, wenn sie entspannt am Strand gehen kann. Dann darf sie auch Wellen jagen. Oder was auch immer sie da tut.

Lori hat ein ganz anderes Strandvergnügen für sich entdeckt: Im Sand wälzen!   




Und weil hier gerade mal Internet ist, noch ein paar Bilder....
Spießerkarre in schöner Landschaft:



Black Cheviot in schöner Landschaft:

schwarzes Cheviot
Schöne Landschaft. Mit Schild, ohne Lämmer.....


Weiße Cheviots mit schönem Strand....


Hebridenschafe... hier gibt es echt viele davon!

Hebridenschafe

Montag, 18. Juni 2018

Schafschur - unterwegs

Wenn jetzt nicht noch eine unerwartete Anfrage kommt, dann ist die Schur-Reise-Saison jetzt zu Ende. Schade aber auch!
Hat sich alles spontan ergeben - nächstes Jahr plane ich das ein bißchen... und fahr ein bißchen weiter weg.
Nach nem Schafschur-Ausflug nach Norddeutschland kam erstmal ein Scherkurs in Brandenburg.

Die Organisation war spitze! Das Ambiente grandios (wunderbare, riesige alte Streuobstwiese mit romantischem Schäferwagen) und die bunten Skudden eine Augenweide!




Training mit einer Gruppe Erwachsener ist immer wieder spannend!

Schafsanatomie für Einsteiger: "Das hier nennen wir in der Fachsprache: den Bauch!" (Ne im Ernst: Ich erkläre da was über Wolle und Skuddenwolle im besonderen und über Skuddenbauchwolle im ganz besonderen...)


Nach etwas Theorie, einer Demonstration und einem Trockentraining waren die Teilnehmer dran. In Zweiergruppen. Einer schert und einer gibt dazu kluge Kommentare ab. Was vor allem den Sinn hat, daß man im Notfall eine helfende Hand parat hat. Und - ganz wichtig: Um das Mantra zu wiederholen "Nicht an der Wolle ziehen!" Das macht fast jeder intuitiv. Die Wolle etwas ziehen damit man sieht, wo man schneidet. Ganz blöde Idee. Damit zieht man die Haut in eine Falte und läuft Gefahr, da reinzuschneiden!

Viele der Skudden waren noch gar nicht soweit, daß man sie einfach scheren kann. Teilweise gab es nur eine hauchdünne Schnittkante. Skudden und andere alte nordische Rassen sind da etwas eigen. Sie haben noch einen Rest vom Fellwechsel und lösen die alte Wolle. Manchmal kann man sie sogar teilweise abziehen - raufen - aber normalerweise lösen sie die Wolle nur so, daß sich in der "schütteren" Kante wunderbar scheren läßt. Im alten Vlies dagegen ist es sowohl mit der Handschere als auch mit der Maschine eine Qual. 


Skuddenvliese kommen meist ganz wunderbar im Stück runter. 


Leider ist ein Tag viel zu kurz und wir hatten viel zu wenig Zeit für Themen rund um die Schur und die Wolle. Oder die Scheren an sich. Die jetzt technisch nicht gerade schwierig oder kompliziert sind aber viele tun erstmal nicht, so wie man sie kauft.


Ich hätte gerne am nächsten Tag gleich noch einen Scherkurs gemacht, um meine lange Liste an klugen Dingen umzusetzen, die ich mir notiert habe.

Was noch gar nicht drauf ist auf der Liste: Geeignete Kleidung! Schafschur - was ziehe ich bloß an?
Das mit den kurzen Hosen muß jeder selber rausfinden. Ganz blöd sind Hosen mit Cargotaschen. Und Hemden. Vor allem bei Schafen mit Hörnern. Aber manches macht man trotzdem. NOCH lassen sich Hemd und Hose flicken!


Was ich aber beim Durchgucken der Bilder gemerkt habe: Wenn man Zuschauer hat (oder gar fotografiert wird) sollte man bedenken, daß man die meiste Zeit vornübergebeugt steht!
Da ist es besser, man trägt ein hochgeschlossenes T-Shirt, das auch lang ist! Ich hab so einige Bilder mit tiefen Einblicken in Ausschnitte und den ein oder anderen "Pops mit String-Tanga". Was durchaus nett anzusehen ist aber ein wenig vom Thema ablenkt.

***

Nächster Halt war dann wieder Sachsen. Kein Kurs. Eine Bekannte hatte gefragt, ob ich ihr das an ihren Skudden zeige. Ist ganz was anderes als eine Gruppe Leute. Besonders gefreut hat mich, daß sie sagte: "Die Skudden mache ich jetzt immer mit der Handschere" (die meisten ihrer Schafe sind Rhönschafe und Coburger - die weit weniger Spaß machen beim Scheren als die kleinen Skudden!)


Im Null komma nix waren die Skudden ihren Pelz los und wir konnten gemütlich über "Schaf und die Welt" schwatzen bis spät in die Nacht.



Gleich um die Ecke wohnen ein paar Schafe, die von mir stammen. Shetland X Skudde Mixe. Die waren am nächsten Tag dran.

Man müßte sich eigentlich jedes Jahr zum Scheren treffen! So gemeinsam macht das noch mehr Spaß!


Die Wolle dieser Mixe ist echt spannend. Die meisten sind mehr oder weniger skuddenähnlich. Aber eine ist weder Shetland noch Skudde. Erinnert mich irgendwie an Gotland. So'n bißchen....


Und außer einer Menge Spaß und lecker Essen gab es noch was Tolles für mich:


Eine alte DDR Schafschere. Reichsbahnausbesserungswerk "Fritz Hecker". 6,65M. War vermutlich deren Artikel, mit dem sie die Pflicht zur Produktion von Konsumgütern erfüllt haben.
Die ist einfach schön! Und die haben sich auch echt was dabei gedacht! Die hat einen Haken, der ein Auseinanderspringen verhindert. Und auf der Klingenrückseite eine Kerbe, in die der passende Ring kommt, der sie zusammenhält. Und eine Daumenauflage. Die allerdings nur gut gedacht ist. Wenn man den Daumen da drauf legt, ist die Sehnenscheidenentzündung vorprogrammiert. Außerdem braucht die irre Kraft. Die haben da scheinbar alte Schienen verarbeitet. Allerdings denke ich, daß sie eher zum Pops ausschneiden genommen wurde statt zur kompletten Schur. Und für eingetrockneten Schafsdurchfall braucht man schon eine wenig Schmackes.

Bei Interesse an Handscherkursen könnt Ihr mich gerne kontaktieren. Entweder über mein Profil hier oder über kurs (at) flowingtide.de

Montag, 28. Mai 2018

Schafe scheren - oder: Bauch, Beine, Po

und: Oberschenkelinnenseite!
Vor allem Oberschenkelinnenseite!
Herrliches Wetter und in Niedersachsen und Schleswig-Holstein locken nette Menschen mit tollen Schafen.

Und das Meer! Da hab ich doch schnell nen Gruß losgeschickt. Durch Kattegat und Skagerrak Richtung Nordsee und Atlantik. Nur so gedanklich. Für ne Flaschenpost wäre das ein schwieriger Weg....

Aber erstmal ein paar tolle Shetlandmixe weiter südlich! Und Bauch, Beine, Po, Oberschenkelinnenseite-Training:

Schafe scheren mit der Handsxchere

in tollen Vliesen rumwühlen....

crimpig, fluffiges Vlies

vor malerischer Kulisse auf dem Hof Ebeling.


Shetland X Pommern/Bentheimer:


und weiter gen Norden. Erst ans Meer....



Große Enttäuschung, weil Fischer Fritzi seine Fischbude just in dem Moment zumachte, als wir ankamen (und sich per Telefon eine Pizza bestellt hat!)

Dann zwischen die Meere. In die Holsteinische Schweiz. Auf die Nutztierarche Stocksee mit verdammt vielen tollen Schafen.
Für die Schafe, die sich als Ausbrecherprofis bewiesen haben, gibt es einen besonderen Platz: Eine Insel im Stocksee. Das Schafs-Alcatraz!

Zur Zeit sitzen da vier Herdwick-Böcke ein, die dadurch auch die Schur verpasst haben.

Herdwickschafe

Im Scheren von größeren Schafen bin ich ja nun alles andere als geübt (Ein Hoch auf die nordischen Zwerge!) und ich habe mir irgendeinen Mist angewöhnt - oder was Wichtiges vergessen.... Dank einiger Bilder habe ich es dann später auch gesehen... Ich gebe denen ja quasi Starthilfe zum Aufspringen und Wegrennen! Schön blöd! 

Das führt dann nämlich dazu, daß so ein Tier aufsteht, mich auf den Rücken nimmt und einfach losrennt... Was im Affekt dann wiederum dazu führt, daß jemand meint, mit einem beherzten Griff in meinen Hosenbund könnte man mich UND das Herdwick festhalten!

Ich hab mich schon - nur mit Unterhose - auf einem Herdwickbock in den Stocksee reiten sehen. 
Der Bock hatte vermutlich das gleiche Kopfkino und hat lieber angehalten!

Ich hab dann gleich mal weiter geübt aber für größere Schafe mit so ganz anderer Wolle bräuchte ich wesentlich mehr Training. 


Ich ärgere mich da sehr drüber. Aber es war eine Lektion! Oder zwei....  nicht nur zum Scheren selber sondern auch zu "denk wie ein Schaf".  

In Stocksee haben wir aber eigentlich nur gegessen.... Draußen im Sonnenschein. Wie zur Konfirmation. Frühstück, zweites Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Kuchen, Abendbrot. Fast nahtlos. Herrlich!



Wir waren nicht die einzigen Gäste und so ergaben sich noch mehr Gespräche über Wolle und Schafzuchtverbände und, und, und...

Man kann sich bei Astrid auch einmieten. In supertollen Bauwagen. Für die kleine Realitätsflucht - ein paar Tage leben wie Peter Lustig in Bullerbü

vorne ein Erdkeller, hinten ein "Tiny House" - ein kleines Paradies im Bauwagen

Bauwagenromatik