Meine Schafe haben ja nach diesem Sommer nichts mehr zu Fressen auf der Weide. Also gibt es Heu. Und weil Heu auch knapp ist, gibt es auch Luzerne-Pellets. Finden sie klasse.
Die eiweißreichen Luzerne-Pellets füttern, um das Heu zu strecken, ist schon etwas schräg aber die Schafe sind begeistert.
Und jeden Tag denke ich dabei an "Tiere und Besitz". Bei mir gibt es Schüsseln und Tröge mit Luzerne und täglich ein hektisches hin- und her, weil immer geguckt werden muß, was es anderswo gibt.
Also: Tiere und Besitz. Und Neid. Und Eifersucht.
Ich fange mal an mit einem Film, der vor Jahren durch's Internet ging:
Ich finde den witzig aber was mich besonders fasziniert: Die Hunde haben Respekt vor fremdem Besitz. Ganz sicher halten die diese Handpuppe nicht für einen anderen Hund. Sie wissen nicht, WAS das ist aber sie wissen ganz genau, daß der Knochen diesem Plüschtier gehört. Den Knochen zu nehmen, könnte Ärger bringen. Das antizipieren sie. Sie wissen, daß sie stehlen!
Nur der niedliche Welpe nicht. Der ist da noch ganz unbedarft.
Und daß der Hund, der am Ende den Knochen klaut, ein Labrador ist, ist auch witzig.
Meine Hunde würden nicht wagen, an den Napf des anderen zu gehen. Mit Swift habe ich geübt, daß Menschen an Näpfe gehen dürfen. Ich bin an ihren Napf gegangen und habe etwas HINEIN getan. Wenn sie mir etwas Fressbares gegeben hat, hat sie etwas Besseres dafür bekommen. Swift hätte man auch so alles wegnehmen können aber es kostet ja nix, ihr den Napf halbvoll hinzustellen und immer mal was nachzulegen. Swift glaubt ernsthaft, daß Menschen nicht stehlen!
Hunde wissen, was ihres ist und was jemand Anderem gehört! Sie haben auch einen Gerechtigkeitssinn. Nicht in dem Sinne, daß sie Gerechtigkeit für alle Hunde fordern. Denke ich mal. Sie wissen aber, wenn sie selber weniger für gleiche Leistung bekommen. Dazu gibt es Versuche. Der benachteiligte Hund wird immer unmotivierter.
Schafe haben eine andere Gesellschaftsordnung. Und ihre Intelligenz setzen sie anders ein. Das wirkt auf uns manchmal dumm. Weil wir Intelligenz daran messen, was UNS wichtig ist und was wir für schwierig halten. Es gibt da eine Primatenforscherin, deren Name mir leider gerade nicht einfällt. Was ich jetzt nacherzähle, ist auch von mir und meiner Erinnerung gefiltert aber im Prinzip: Der fiel auf, daß wir die Intelligenz-Latte dahin hängen, wo sie für uns ist. Tiere, die Werkzeuge benutzen oder den Weg aus einem Labyrinth finden, sind clever. Sie hat sich überlegt, daß man die Intelligenz daran messen muß, was für die Tiere wichtig ist - nicht für uns!
Deshalb hat sie sich statt mit Affen mal mit Tieren beschäftigt, die ganz anders ticken als wir. Und die als dumm gelten: Schafe!
Eine ihrer Erkentnisse war, daß Schafe uns in punkto Führungsstärke um Welten überlegen sind.
Zu Fragen aus dem Bereich Dominanz und Hierarchie hat sie auch Versuche gemacht. Sie wollte wissen, welches Dominanzverhalten mit knappen Ressourcen zu tun hat und hat ihrer kleinen Herde Schüsseln mit Futter hingestellt. Und zwar eine Schüssel mehr, als sie Schafe hat. Darüber habe ich nur aus zweiter Hand gelesen und ich habe keine Ahnung, was sie damit herausgefunden hat.
Meine Schafe bekommen weniger Schüsseln aber zusammen mit den Trögen hat jeder gut Freßplatz. Es gibt zwei lange Tröge und vier Schüsseln. (Die Schüsseln deshalb, damit ich eine Chance habe, mit dem Eimer bis zu den Tröge zu kommen!) Ich habe da noch keine großartigen Erkenntnisse aber es ist spannend, welche Tiere Schüsseln besetzen, welche mit an die Schüssel gehen (abhängig davon, wer da schon frißt) und wer sich ganz frech eine besetzte Schüssel erobert und für sich selbst beansprucht.
Die drei großen Weißen schubsen einfach die anderen weg. Das kann reine körperliche Überlegenheit sein. Es gibt aber auch einen kleinen Hammel, der immer eine Schüssel für sich hat. Der droht anderen mit einer Kopfbewegung und die bleiben weg. Aber die anderen sollten wissen, daß er kein Prügler ist und gar nicht stark. Er haut auch niemanden. Das ist einfach Ausstrahlung. Der will das nicht. Wirklich nicht.
Was ebenfalls interessant ist: Respekt für anderer Schafe Schüsseln gibt es nicht! Anders als bei den Hunden in dem Film. Kein Schaf nähert sich vorsichtig, beobachtend. Man geht zu Schüssel oder Trog und versucht, seine Nase ins Futter zu stecken. Man läßt sich davon abhalten aber ich sehe da keinen Sinn für "anderer Schafe Besitz".
Was ich sehe: Neue Schüssel, neues Glück. Ich kann die Schüsseln ja nicht gleichzeitig hinstellen und die Tröge gleichzeitig füllen. Eingeweichte Luzernepellets sind wohl ziemlich geil. Aber "der Spatz in der Hand" reicht nicht! Die andere Schüssel könnte besser sein. Es gibt ein ganz schönes Hin- und Hergerenne, um alle Schüsseln zu inspizieren. Obwohl sich um die neuen Schüsseln mehr Schafe drängeln! (Von daher glaube ich nicht, daß "eine Schüssel mehr" bedeutet, daß es keine Ressourcenknappheit gibt. Es könnte ja in jeder Schüssel was anderes sein!
Hätten Schafe nicht die Grundeinstellung, daß alles Essen für alle Schafe ist, würden sie das vermutlich nicht machen. Dann würden rangniedrigere Schafe lieber bei der Schüssel vor'm Maul bleiben. Was man hat, hat man. Hat man aber nicht und etwas Besseres ist immer verlockend. Was die Anderen machen, ist auch immer verlockend!
Schafe stehlen nicht. Sie haben nicht wirklich einen Sinn für Besitz. Das ein Schaf verteidigt, was es hat, ist etwas anderes als die Erkenntnis von Unrecht oder Gefahr, den die Hunde in dem Video haben. Wenn sie sich dem fremden Besitz nähern.
Sogar der Labrador hat das!
Schafe können aber Lügen! Spatzen auch! Wenn mich jemand daran erinnert, erzähle ich das auch mal...
Die eiweißreichen Luzerne-Pellets füttern, um das Heu zu strecken, ist schon etwas schräg aber die Schafe sind begeistert.
Und jeden Tag denke ich dabei an "Tiere und Besitz". Bei mir gibt es Schüsseln und Tröge mit Luzerne und täglich ein hektisches hin- und her, weil immer geguckt werden muß, was es anderswo gibt.
Also: Tiere und Besitz. Und Neid. Und Eifersucht.
Ich fange mal an mit einem Film, der vor Jahren durch's Internet ging:
Ich finde den witzig aber was mich besonders fasziniert: Die Hunde haben Respekt vor fremdem Besitz. Ganz sicher halten die diese Handpuppe nicht für einen anderen Hund. Sie wissen nicht, WAS das ist aber sie wissen ganz genau, daß der Knochen diesem Plüschtier gehört. Den Knochen zu nehmen, könnte Ärger bringen. Das antizipieren sie. Sie wissen, daß sie stehlen!
Nur der niedliche Welpe nicht. Der ist da noch ganz unbedarft.
Und daß der Hund, der am Ende den Knochen klaut, ein Labrador ist, ist auch witzig.
Meine Hunde würden nicht wagen, an den Napf des anderen zu gehen. Mit Swift habe ich geübt, daß Menschen an Näpfe gehen dürfen. Ich bin an ihren Napf gegangen und habe etwas HINEIN getan. Wenn sie mir etwas Fressbares gegeben hat, hat sie etwas Besseres dafür bekommen. Swift hätte man auch so alles wegnehmen können aber es kostet ja nix, ihr den Napf halbvoll hinzustellen und immer mal was nachzulegen. Swift glaubt ernsthaft, daß Menschen nicht stehlen!
Hunde wissen, was ihres ist und was jemand Anderem gehört! Sie haben auch einen Gerechtigkeitssinn. Nicht in dem Sinne, daß sie Gerechtigkeit für alle Hunde fordern. Denke ich mal. Sie wissen aber, wenn sie selber weniger für gleiche Leistung bekommen. Dazu gibt es Versuche. Der benachteiligte Hund wird immer unmotivierter.
Schafe haben eine andere Gesellschaftsordnung. Und ihre Intelligenz setzen sie anders ein. Das wirkt auf uns manchmal dumm. Weil wir Intelligenz daran messen, was UNS wichtig ist und was wir für schwierig halten. Es gibt da eine Primatenforscherin, deren Name mir leider gerade nicht einfällt. Was ich jetzt nacherzähle, ist auch von mir und meiner Erinnerung gefiltert aber im Prinzip: Der fiel auf, daß wir die Intelligenz-Latte dahin hängen, wo sie für uns ist. Tiere, die Werkzeuge benutzen oder den Weg aus einem Labyrinth finden, sind clever. Sie hat sich überlegt, daß man die Intelligenz daran messen muß, was für die Tiere wichtig ist - nicht für uns!
Deshalb hat sie sich statt mit Affen mal mit Tieren beschäftigt, die ganz anders ticken als wir. Und die als dumm gelten: Schafe!
Eine ihrer Erkentnisse war, daß Schafe uns in punkto Führungsstärke um Welten überlegen sind.
Zu Fragen aus dem Bereich Dominanz und Hierarchie hat sie auch Versuche gemacht. Sie wollte wissen, welches Dominanzverhalten mit knappen Ressourcen zu tun hat und hat ihrer kleinen Herde Schüsseln mit Futter hingestellt. Und zwar eine Schüssel mehr, als sie Schafe hat. Darüber habe ich nur aus zweiter Hand gelesen und ich habe keine Ahnung, was sie damit herausgefunden hat.
Meine Schafe bekommen weniger Schüsseln aber zusammen mit den Trögen hat jeder gut Freßplatz. Es gibt zwei lange Tröge und vier Schüsseln. (Die Schüsseln deshalb, damit ich eine Chance habe, mit dem Eimer bis zu den Tröge zu kommen!) Ich habe da noch keine großartigen Erkenntnisse aber es ist spannend, welche Tiere Schüsseln besetzen, welche mit an die Schüssel gehen (abhängig davon, wer da schon frißt) und wer sich ganz frech eine besetzte Schüssel erobert und für sich selbst beansprucht.
Die drei großen Weißen schubsen einfach die anderen weg. Das kann reine körperliche Überlegenheit sein. Es gibt aber auch einen kleinen Hammel, der immer eine Schüssel für sich hat. Der droht anderen mit einer Kopfbewegung und die bleiben weg. Aber die anderen sollten wissen, daß er kein Prügler ist und gar nicht stark. Er haut auch niemanden. Das ist einfach Ausstrahlung. Der will das nicht. Wirklich nicht.
Was ebenfalls interessant ist: Respekt für anderer Schafe Schüsseln gibt es nicht! Anders als bei den Hunden in dem Film. Kein Schaf nähert sich vorsichtig, beobachtend. Man geht zu Schüssel oder Trog und versucht, seine Nase ins Futter zu stecken. Man läßt sich davon abhalten aber ich sehe da keinen Sinn für "anderer Schafe Besitz".
Was ich sehe: Neue Schüssel, neues Glück. Ich kann die Schüsseln ja nicht gleichzeitig hinstellen und die Tröge gleichzeitig füllen. Eingeweichte Luzernepellets sind wohl ziemlich geil. Aber "der Spatz in der Hand" reicht nicht! Die andere Schüssel könnte besser sein. Es gibt ein ganz schönes Hin- und Hergerenne, um alle Schüsseln zu inspizieren. Obwohl sich um die neuen Schüsseln mehr Schafe drängeln! (Von daher glaube ich nicht, daß "eine Schüssel mehr" bedeutet, daß es keine Ressourcenknappheit gibt. Es könnte ja in jeder Schüssel was anderes sein!
Eimer auslecken ist auch immer sehr beliebt! DER EIMER! Quell alles Guten! |
Schafe stehlen nicht. Sie haben nicht wirklich einen Sinn für Besitz. Das ein Schaf verteidigt, was es hat, ist etwas anderes als die Erkenntnis von Unrecht oder Gefahr, den die Hunde in dem Video haben. Wenn sie sich dem fremden Besitz nähern.
Sogar der Labrador hat das!
Die alte Lilly - 10Jahre lang unnahbar, jetzt ein Kuschelschaf und verrückt nach Walnüssen. Dazu braucht sie mich. Sie kann die nicht selber knacken.... |
Schafe können aber Lügen! Spatzen auch! Wenn mich jemand daran erinnert, erzähle ich das auch mal...
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