Freitag, 23. November 2018

Der em-dash ist mein liebster Dash! Oder: Die 80:20 Regel

In einem früheren Leben bin ich ja oft in den Genuß von Management-Trainings gekommen.
Da lernt man wirklich spannende Sachen über Menschen! Und hört die ein oder andere steile These!
Einiges ist gar nicht mal schlecht aber wird gerne falsch aufgefasst.
Die 80:20 Regel zum Beispiel!
Die besagt, daß man 80% der Arbeit in 20% der Zeit erledigt und für die restlichen 20% viel mehr Zeit braucht. Nämlich 80%.
Das wird sehr gerne so ausgelegt, daß man doch gar nicht auf 100% gehen muß. Kann man doch mit 80% gut sein lassen. Da schafft man 5 mal soviele Projekte in der gleichen Zeit!

Aber das stimmt so nicht!

Wenn man ein Projekt plant, dann legt man fest, wann es erreicht ist. Perfekt wird es selten und besser geht immer aber so ungefähr sollte dieses Ziel auch das Ziel sein.

Das bedeutet, daß man sehr schnell sehr weit kommt. Und das man dann Ewigkeiten damit verbringt, den Kleinkram in Ordnung zu bringen.

Oft ist es das Qualitätsmanagement, das 100% seiner Zeit auf diese letzten 20%  verwendet. Und damit allen auf die Nerven geht. Weil doch alles eigentlich so gut wie fertig ist...

Krümelkacker! (So werden sie dann gerne mal gesehen. Als ob ohne dieses Leute irgendwas fertig würde!)

Ich sitze gerade an diesen 20%, die so verdammt viel Arbeit machen. Satz und Layout von der englischen Version von Bunte Schafe.

Und da geht es um einen Millimeter zwischen Grafik und Text und um Gedankenstrich oder Bindestrich. Hyphen, En-dash oder Em-dash. Der Em-dash ist mir der liebste Dash. Der ist so schön lang! Aber der gehört niemals an den Zeilenanfang. Wenn das Programm das falsch macht, muß man da ein geschütztes Leerzeichen davor setzen. Oder gar keins? Was ist im englischsprachigen Raum üblich?

Kluge Dinge hübsch aufschreiben ist eine Sache. Die gut zu präsentieren, eine andere: Komplizierter Inhalt braucht viel Platz. White Space. Locker. Lustige Grafiken. Erzählender Inhalt dagegen möchte im Fluß präsentiert werden.

Ich bin nicht sicher, ob das mit den 80:20 so stimmt. Den Inhalt bereitstellen mag wie 80% der Zielerreichung wirken aber meist ist das ein falscher Eindruck. Was nützt die beste wissenschaftliche Arbeit, wenn man die nicht darstellen kann? Die beste Story, wenn man sich verhakelt?

Oder im Fall des Farbgenetikbuches: Toller Text, tolles Konzept. Da hab ich Saskia und mir schon nach 20% der Arbeit ganz doll auf die Schulter geklopft! Und wir dachten, wir wären "fast fertig"... Aber Testleser haben genau da eine Pause machen müssen (da wurde es zu schwer) wo der Layout-Profi bemerkt hat, daß die Optik zu dicht wird. Dichte des Inhalts und Luftigkeit des Layout abstimmen dauert ein bißchen....

DAS übertragen auf einen Text in einer anderen Sprache, deren Konventionen ich noch recherchieren muß, und in ein anderes Buchformat: Puh!

Angeblich ist dieses Format ja auch DAS übliche Buchformat. Ich habe mal im Bücherregal geguckt: Da ist mehr als die Hälfte englisch und nur ein einzige Buch hat dieses Format! Das ist aber eines meiner liebsten Sachbücher zum Thema Schaf und von daher bleibe ich bei dem Format.



Also wer zufällig ein Buch sucht zur Schafhaltung als Neu-Einsteiger / Hobbyhalter: Living with sheep ist toll! Nicht alles, was für die USA gilt, kann man übertragen aber die verschiedenen Optionen der Schafhaltung und warum Schafe überhaupt so toll sind, erklärt dieses Buch einfach mal am Besten!

Die beiden Bücher darunter sind auch toll! Sheep von Philllip Armstrong ist auf Englisch. Bunte Schafe demnächst auch....


1 Kommentar:

  1. Ja das mit den 80-20 das kenne ich von Fachartikeln, das dauert manchmal, ist aber eben wichtig, dass En-dash oder Em-dash richtig sitzen. Also ich wünsche dir gutes Durchhalten, lohnt es sich doch bei deinem tollen Buch. Herzliche Grüße aus dem Ruppiner Land Anke

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