Mein erster Eindruck von Shetland: Öööööhhmm. Ne! Vielleicht, weil so viele Leute gesagt haben, daß es mir gefallen wird... Vielleicht hat man auch nicht den besten Eindruck, wenn man übermüdet viel zu früh von der Fähre fährt...
Ich hatte vorher die shetlandische "Fiddle und Accordion Society" angeschrieben und mich nach Musik auf Shetland erkundigt. Da hat ich mir auch mehr erhofft als "Frag doch in Lerwick im Musikladen". Die Leute in dem Laden waren so blöd, daß mich dieser erste Eindruck von den Shetlandern fast auf die nächste Fähre zurück gejagt hätte!
Aber ich hab ja ein Date auf Foula .... also bin ich erstmal ins Museum. Draußen gab es eine Installation mit Lautsprechen (mit Shetlandwolle in einem Behälter darüber!) aus denen alle möglichen historischen Aufnahmen kommen. Der Wind steuert, was wo kommt und wie oft das wechselt.
Ich hatte vorher die shetlandische "Fiddle und Accordion Society" angeschrieben und mich nach Musik auf Shetland erkundigt. Da hat ich mir auch mehr erhofft als "Frag doch in Lerwick im Musikladen". Die Leute in dem Laden waren so blöd, daß mich dieser erste Eindruck von den Shetlandern fast auf die nächste Fähre zurück gejagt hätte!
Aber ich hab ja ein Date auf Foula .... also bin ich erstmal ins Museum. Draußen gab es eine Installation mit Lautsprechen (mit Shetlandwolle in einem Behälter darüber!) aus denen alle möglichen historischen Aufnahmen kommen. Der Wind steuert, was wo kommt und wie oft das wechselt.
Das Museum ist ziemlich cool. Und umsonst. Shetland ist ziemlich wohlhabend - vor der Küste gibt es ordentlich Erdöl und die Lokalregierung hat mit den Ölfirmen ausgemacht, einen Anteil pro Barrel zu bekommen (statt einen Batzen vorne weg). Dieses Geld haben sie clever angelegt. Zugunsten der Bevölkerung. Altersheime, Schwimmbäder, günstige Fähren zu den Inseln, öffentliche Duschen für 2 Pfund und eben ein sehr gutes kostenloses Museum. Der Rezeptionstisch ist aus dem Kiel eines Schiffes gemacht, das Elenore (?) von Vlotoh hieß. Bzw. wude es auf dem Schild "von Flotow" geschrieben aber so wie die Museumsfrau erzählt hat bin ich sicher, daß es "Vlotoh" ist...
Es gibt auf Shetland auch ein "Bremen Böd". Ein Böd ist eine Bude - ein kleines Haus und ein paar Cleverles aus Bremen haben mit Shetland Handel getrieben. An der Hanse vorbei, die von ihrem Stützpunkt in Bergen aus die gleichen Waren ge- und verkauft hat. (Vor allem Trockenfisch!) Ich glaub, das war ein sehr riskantes Unternehmen. Mit der Hanse hat man sich wohl besser nicht angelegt! Bremen Böd steht auf jeden Fall auf meiner Liste.
Am Rand von Lerwick gibt es noch ein Museum in einem Böd. Mitten im Industriegbiet steht so ein kleines, altes Häuschen und das beherbegt das Textilmuseum. In Shetland hatte man lange Zeit sein Geld neben Fisch mit Strick- und Webwaren gemacht. Die Weberei ging irgendwann unter aber die typischen mehrfarbigen Fair Isle Stricksachen waren lange in Mode. Der englische Adel trug unter der Jacke aus Harris Tweed eine Pullover oder auch Pullunder (was in Ostdeutschland "Westover" sind) in "Fair Isle", die Strickspitze war heiß begehrt und so haben die Frauen hier gestrickt wie die Weltmeister und damit einen guten Teil des Familieneinkommens gesichert. Das hat sich ziemlich lange gehalten, auch in moderneren Zeiten. Da wurden dann die Pullis mit der Maschine gestrickt und die Handstrickerinnen haben fabige Schulterteile geliefert. Für Pullis in dem Stil, der bei uns als "Norweger" Pullover bekannt war. Ich denk da ja immer an Dieter Krebs mit seinem Hit "Ich bin der Martin, ne" (hieß doch so, oder? Damit ist er bei Disco, Disco aufgetreten und hatte so 'nen Pulli an. Das war aber eher die dicke, "originale" isländische Version dieser Pullover. Daß es wirklich Disco, Disco war kann ich nicht beschwören aber an den Pulli erinnere ich mich gut!)
Es gibt auf Shetland auch ein "Bremen Böd". Ein Böd ist eine Bude - ein kleines Haus und ein paar Cleverles aus Bremen haben mit Shetland Handel getrieben. An der Hanse vorbei, die von ihrem Stützpunkt in Bergen aus die gleichen Waren ge- und verkauft hat. (Vor allem Trockenfisch!) Ich glaub, das war ein sehr riskantes Unternehmen. Mit der Hanse hat man sich wohl besser nicht angelegt! Bremen Böd steht auf jeden Fall auf meiner Liste.
Am Rand von Lerwick gibt es noch ein Museum in einem Böd. Mitten im Industriegbiet steht so ein kleines, altes Häuschen und das beherbegt das Textilmuseum. In Shetland hatte man lange Zeit sein Geld neben Fisch mit Strick- und Webwaren gemacht. Die Weberei ging irgendwann unter aber die typischen mehrfarbigen Fair Isle Stricksachen waren lange in Mode. Der englische Adel trug unter der Jacke aus Harris Tweed eine Pullover oder auch Pullunder (was in Ostdeutschland "Westover" sind) in "Fair Isle", die Strickspitze war heiß begehrt und so haben die Frauen hier gestrickt wie die Weltmeister und damit einen guten Teil des Familieneinkommens gesichert. Das hat sich ziemlich lange gehalten, auch in moderneren Zeiten. Da wurden dann die Pullis mit der Maschine gestrickt und die Handstrickerinnen haben fabige Schulterteile geliefert. Für Pullis in dem Stil, der bei uns als "Norweger" Pullover bekannt war. Ich denk da ja immer an Dieter Krebs mit seinem Hit "Ich bin der Martin, ne" (hieß doch so, oder? Damit ist er bei Disco, Disco aufgetreten und hatte so 'nen Pulli an. Das war aber eher die dicke, "originale" isländische Version dieser Pullover. Daß es wirklich Disco, Disco war kann ich nicht beschwören aber an den Pulli erinnere ich mich gut!)
Heute macht man in Shetland wieder Geld mit Strickwaren. Die Wolle wird in alle Welt verkauft, David Beckham schläft in einem Bett aus Shetlandwolle und Prinz Charles hat so eins mal öffentlich angezündet. (Prinz Charles ist der Schirmherr der "Campaign for Wool" und außer dem Wollbett - brennt nicht - hat er noch eins aus Kunstfaser angezündet - brennt guuuuut! Ist ein bißchen wie ein Staubsaugervertreter, der einem erstmal Asche in den Teppich reibt....)
Es kommen auch viele Touristen wegen der Strickerei nach Shetland. Viele Amerikaner und vor allem Japaner! In Japan ist Stricken wohl total hipp und Fair Isle ganz besonders. Ich hab schon mehrere Shetlandschaf-Züchter getroffen, die besonders schöne Vliese direkt vom Schaf zu einem sehr guten Preis nach Japan schicken! In Shetland kann man auch Textil-Design studieren und da dreht sich fast alles um Wolle!
Die Leute in beiden Museen waren furchtbar nett aber das hat mich nicht davon überzeugt, daß "normale" Shetlander auch nett sein können. Ich bin dann nach Trondra gefahren (diese Namen! Trondra ist eine kleine Insel im Westen. Mit Brücke) und habe festgestellt, daß das hier kein Campervan-Territorium ist. Im Museum hatte ich gelernt, daß es hier ziemlich lange gar keine Straßen gab. Man hatte seine Farm und sein Boot - wenn man mal woanders hin mußte. Dementsprechend sind die Straßen sehr "zielgerichtet". Die verbinden aktuelle Siedlungen. Nix mit alten Straßen, die ins Nichts führen oder an einsame Buchten oder irgendwohin, wo kein Haus steht.
Was mich hier echt erstaunt und was vermutlich niemand außer mir seltsam findet: Hier sind überall Shetland Schafe! Ich hab ja mittlerweile so einen "Wikingerschafscanblick" und auf den Hebriden mußte man da echt aufmerksam sein. Hier springt mein innerer Alarm ständig an! Unglaublich!
Schafe in katmoget und gulmoget und shaela und moorit und sokket "all over the place"! Einige große Herden ChevioXShetland gibt es auch (meist mit Suffolk cross Lämmern) - die hiesige Variante der Schafspyramide - und so im Vorbeifahren bin ich mir nicht sicher, ob ich weiße Shetlander von Cheviot-Shetland-Mixen unterscheiden kann aber die Menge der identifizierten Shetlander ist grandios!
Weil ich so spontan keinen netten Parkplatz für die Nacht gefunden habe bin ich dann doch wieder nach Lerwick gefahren und in die Kneipe gegangen, in der es angeblich Musik geben soll. Bestimmt so ein Alleinunterhalter mit Keyboard. So war das in Irland immer, wenn groß "traditionelle Musik" angekündigt wurde!
Schafe in katmoget und gulmoget und shaela und moorit und sokket "all over the place"! Einige große Herden ChevioXShetland gibt es auch (meist mit Suffolk cross Lämmern) - die hiesige Variante der Schafspyramide - und so im Vorbeifahren bin ich mir nicht sicher, ob ich weiße Shetlander von Cheviot-Shetland-Mixen unterscheiden kann aber die Menge der identifizierten Shetlander ist grandios!
Weil ich so spontan keinen netten Parkplatz für die Nacht gefunden habe bin ich dann doch wieder nach Lerwick gefahren und in die Kneipe gegangen, in der es angeblich Musik geben soll. Bestimmt so ein Alleinunterhalter mit Keyboard. So war das in Irland immer, wenn groß "traditionelle Musik" angekündigt wurde!
Lerwick wirkt eher nordisch oder auch niederländisch als schottisch und das, was ich bisher vom Mainland gesehen habe, wirkt sehr fruchtbar und "grün".
Angeblich ist das der schlimmste Sommer, den sie hier seit langem hatten. Mich hat erstaunt, daß man schon von "Sommer" redet und nicht noch auf den Frühling wartet!
Juchuu, endlich Shetland-Schafe :-)
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