Montag, 14. Dezember 2020

Mit einer Hand kann man nicht klatschen - Wenn Schafböcke Zeug zerkloppen

Dieser Post ist eigentlich eine Wiederholung. Nur unter einer anderen Überschrift. Es war warum Böcke sich kloppen aber jetzt geht es mir mehr um: Warum machen die Zeug kaputt?

Wenn man Schafe hat, hat man einen ganz besonderen Taktgeber im Jahr. Im Frühjahr kommen die Lämmer, dann ist Schur, dann Heuzeit und im Herbst/Winter gibt es dieses Geräusch... das dumpfe Krachen, wenn Bockschädel und -hörner aufeinanderkrachen. 

Als ich noch die Skudden hatte war das ganz typisch. Tupping time. Krach Bummm! Dabei war da nur ein Bock und zwei Hammel. Einer mit einem Jahr kastriert, der richtige Hörner hatte. Für die Mädels hat er sich nie interessiert. Aber Bockkämpfe hat er gemacht! Wirkte auf mich immer, als wäre das Spaß oder als würde er dem Bock einen Gefallen tun! 

Bei den Shetlandschafen fehlt mir das Geräusch beinahe. Da hatte ich nur Vater und Söhne zusammen und die durften nix! Der Vater hat immer mal gegen eine hölzerne "Schutzhütte" gerungst. Aber die war verschiebbar bzw. war das eine klappbare A-Wand, die irgendwann zusammenklappte. 

Als der Bock dann nach Mecklenburg gezogen ist, hat er ordentlich Zeug zerkloppt. Feste Wände an Unterständen....

In einer Facebook-Gruppe über Shetlandschafe lese ich öfter den Hilferuf, der Bock würde alles kaputt machen. Manche hängen denen dann einen Box-Sack hin. Da können sie kämpfen. 

Aber ich glaube nicht, dass es um Kämpfen oder gewinnen geht. Ich bin mal über einen Artikel eines Verhaltensforschers gestolpert (denn ich mir natürlich nicht gespeichert habe... weshalb ich ich das ganz unhöflich ohne Quellenangabe und nur aus dem Gedächtnis wiedergebe):

Er oder sie hat Bighornschafe in den Rocky Mountains beobachtet. Während man früher der Meinung war, dass die dicksten Dinger den größten Macker machen weil er ja alle besiegen kann, ist man da heute offener. Ist das so? Was ihn/sie zum Zweifeln brachte war ein lütter Jährlingsbock, der sich vor einem wirklich gestandenen Bock aufgebaut hat: Willste Kloppe? Komm doch! 

Der Altbock hätte lachen können. Auf den Knirṕs auch nur eine Kalorie verschwenden war lächerlich. Oder statt lachen einfach platt machen!

Hat er aber nicht. Er ist in nen vollen "Kampf" eingestiegen. Mit viel Krawumms. Der Verhaltensforscher fand das seltsam. Wenn es um Gewinnen geht, warum macht er den nicht platt?

Wie mein Hammel mit dem Bock, bei denen ich auch nicht dachte, es wäre ein echter Kampf...


Aber dann.... nachdem mehrmals Hörner mit diesem typischen Geräusch aufeinandergeprallt waren und dass dumpfe Donnern durch die Rockies hallte... Da kamen die Mädels! Nach und nach kamen sie an und guckten... angelockt von dem Geräusch zweier Hörnerpaare, die mit Schwung aufeinanderprallen. Es geht vielleicht weit weniger um "Ich mach Dich platt" als um dieses sexy Geräusch. Und mit einer Hand kann man nicht klatschen!

Wenn ich mal nen Bock habe, der Zeug zerkloppt, werde ich mal ausprobieren, ob eine "Percussion-Installation" hilft. Meine A-Wand war sowas. Cooles Geräusch! Vielleicht noch ein hohles Metallding.... Wobei lustige Geräusche gegen Frust-Kloppe nicht hilft und Frust hat so ein Bock ja auch mal... wenn der Weg versperrt ist. Und gerade Shetlandschafe finden Lösungen! Riegel öffnen oder sich eben durchboxen. Und wenn alle Intelligenz nix nützt, muss man eben auch mal Dampf ablassen... 

2 Kommentare:

  1. Coole Geschichte :-) Bin gespannt, ob es eine Fortsetzung gibt, dann erzähl doch mal :-)

    AntwortenLöschen
  2. Ah das würde einiges an Verhalten in meiner MännerWG erklären. Leider verhaken sich regelmäßig Böcke ineinander und müssen befreit werden. Bis jetzt ist es immer glimpflich ausgegangen. Aber beim letzten mal hat nicht viel gefehlt das einer den anderen erwürgt. Hat jemand sowas schon gehabt und eine Idee was man da machen kann? Lg

    AntwortenLöschen