Foula liegt nicht nur (gefühlt) am Rand der Welt, Foula hat auch einen beeindruckenden "Rand". Die Insel ist auf der Ostseite flach und grün und bewohnt, auf der Westseite hoch und wild und gefährlich. Die Gipfel fallen zum Meer hin erstmal ziemlich steil ab, um dann in atemberaubenden Klippen zu enden. Wandern mit Regenhose ist nicht empfehlenswert. Wenn man damit stolpert, rutscht man viel zu gut und unaufhaltsam Richtung Abgrund! Aber auch ohne Regenhose und an einem schönen Tag kommt man leicht ins Rutschen und sollte nicht an jeder Stelle mal eben über den Rand gucken wollen...
Was man sich angucken sollte, ist der "Sneck o da Smaalie". Eine zwei Meter breite und fürchterlich tiefe Kluft im Süden der Insel, die entstanden ist, als ein großer Brocken von Foula abgebrochen und eben diese zwei Meter weggerrutscht ist. Da nisten Puffins (hurrah!) und Razorbills und ein Haufen anderer Seevögel, die ich nicht kenne. Der Weg dorthin führt durch ein großes, grünes Tal (da Daal). Die besonders saftig-grünen Stellen sollte man meiden. Das ist eine Sorte Sphagnum (Torfmoos), die an den richtig nassen Stellen wächst und einige der Moorlöcher sind tief.
Am Ende des Tals kann man links steil hoch und die Klippen runtergucken oder rechts steil hoch und oben auf dem Kamm langgehen bis zum Nordende der Insel. Diesen Weg sind Swift und ich gegangen. Die Berge und Hügel haben keine beeindruckende "Höhe über N.N." aber wenn man auf N.N. startet, fällt das gar nicht auf!
Der Weg über die Hänge führt durch das Territorium der Bonxies. Bonxies sind Möwen. Eigentlich. Recht große Möwen. Nimmt man eine von den üblichen Möwen, die man als "Landratte" so vom Nord- oder Ostseeurlaub kennt - so eine, die den Krabbenkuttern folgt und sich sehr malerisch auf Postkarten macht - und gibt ihr ein Raubvogelgefieder, dann ist der Eindruck gleich ein ganz anderer! Form follows function. Vielleicht hat die Möwe sich auch im Wasser gespiegelt und beschlossen, daß man mit diesem Aussehen ein ganz anderes Leben führen sollte! Bonxies sind Piraten. Sie greifen andere Vögel an, die gerade den Fang für ihre Jungen ranschaffen und setzen denen solange zu, bis sie die Beue fallen lassen. Kleptoparasitismus heißt das.
Drum findet man oben auf den Hügeln durchaus öfter mal 'nen Fisch.
Die Bonxies fressen aber auch anderer Vögel Junge und auch den ein oder anderen Puffin (Mörder!). Ihre eigenen Eier legen sie einfach auf den Hang, ohne groß ein Nest zu bauen. Die Gelege und die Jungen werden vehement verteidigt. Zum Beispiel gegen Wanderer mit Hund. Der arme Wutz hat sich in jedem Kanickelloch auf dem Weg versteckt! So ein Geschwader Bonxies ist ziemlich beeindruckend und ein einzelner im gezielten Angriff auch!
Was man sich angucken sollte, ist der "Sneck o da Smaalie". Eine zwei Meter breite und fürchterlich tiefe Kluft im Süden der Insel, die entstanden ist, als ein großer Brocken von Foula abgebrochen und eben diese zwei Meter weggerrutscht ist. Da nisten Puffins (hurrah!) und Razorbills und ein Haufen anderer Seevögel, die ich nicht kenne. Der Weg dorthin führt durch ein großes, grünes Tal (da Daal). Die besonders saftig-grünen Stellen sollte man meiden. Das ist eine Sorte Sphagnum (Torfmoos), die an den richtig nassen Stellen wächst und einige der Moorlöcher sind tief.
Am Ende des Tals kann man links steil hoch und die Klippen runtergucken oder rechts steil hoch und oben auf dem Kamm langgehen bis zum Nordende der Insel. Diesen Weg sind Swift und ich gegangen. Die Berge und Hügel haben keine beeindruckende "Höhe über N.N." aber wenn man auf N.N. startet, fällt das gar nicht auf!
Der Weg über die Hänge führt durch das Territorium der Bonxies. Bonxies sind Möwen. Eigentlich. Recht große Möwen. Nimmt man eine von den üblichen Möwen, die man als "Landratte" so vom Nord- oder Ostseeurlaub kennt - so eine, die den Krabbenkuttern folgt und sich sehr malerisch auf Postkarten macht - und gibt ihr ein Raubvogelgefieder, dann ist der Eindruck gleich ein ganz anderer! Form follows function. Vielleicht hat die Möwe sich auch im Wasser gespiegelt und beschlossen, daß man mit diesem Aussehen ein ganz anderes Leben führen sollte! Bonxies sind Piraten. Sie greifen andere Vögel an, die gerade den Fang für ihre Jungen ranschaffen und setzen denen solange zu, bis sie die Beue fallen lassen. Kleptoparasitismus heißt das.
Drum findet man oben auf den Hügeln durchaus öfter mal 'nen Fisch.
Die Bonxies fressen aber auch anderer Vögel Junge und auch den ein oder anderen Puffin (Mörder!). Ihre eigenen Eier legen sie einfach auf den Hang, ohne groß ein Nest zu bauen. Die Gelege und die Jungen werden vehement verteidigt. Zum Beispiel gegen Wanderer mit Hund. Der arme Wutz hat sich in jedem Kanickelloch auf dem Weg versteckt! So ein Geschwader Bonxies ist ziemlich beeindruckend und ein einzelner im gezielten Angriff auch!
Für mich war natürlich nicht ersichtlich, wo ihre bevorzugten Nistplätze sein könnten. Nach den Angriffen zu urteilen auf der Westseite oben am Hang und auf der Ostseite unten am Hang. Der Norden gehört ihnen komplett, im Süden sind sie netter und belassen es bei dichten Überflügen...
Die Broschüre im Ferienhaus riet dazu, mit einem Stock über dem Kopf zu wedeln. Den Stock hätte man mitbringen müssen. Aus England. Alternativ kann man aber die Hundeleine (ohne Hund dran) über dem Kopf schwingen (dazu gehört, sich den Karabiner mindestens einmal ins Gesicht zu hauen).
Die Broschüre im Ferienhaus riet dazu, mit einem Stock über dem Kopf zu wedeln. Den Stock hätte man mitbringen müssen. Aus England. Alternativ kann man aber die Hundeleine (ohne Hund dran) über dem Kopf schwingen (dazu gehört, sich den Karabiner mindestens einmal ins Gesicht zu hauen).
Hundeleine schwingend, den Hund (verbal) und sich selber (aktiv) aus den Moorlöchern raushaltend gibt man eine heldenhafte Figur ab und kann wunderbar darüber nachdenken, was für eine Art Musik man machen würde, hätte man eine Kombo mit Namen "Bonxie Band"..... Ich glaube, so was wie Rammsein mit Shetland-Dialekt-Texten und abgedrehten Fiddle- und Akkordeon Elementen (a la Pogues nur eben Shetland-Trad).
P.S.: Es nützt gar nichts, wenn man von da an lieber zum Spazierengehen die Inselstraße rauf und runtergeht. Da kommen Skootie Allens und Tirricks (die viel netter aussehen - wie kleine Elfen) und verkloppen den Hund und wenn der mal am Straßenrand schnuffelt, hockt da bestimmt eine von diesen kleinen Möwen (Fulmar) und spuckt ekelige, fischige Aule auf das arme Tierchen.
Oh ja, die kenne ich von Island, dort heißen sie Skúmur und bevölkern einige Strandabschnitte, die man zur Brutzeit besser meiden sollte. Auch der Rest der Beschreibung hat mich irgendwie an Island erinnert, das grámosi im dalur gibt es dort auch! ;-)
AntwortenLöschenMarled
Ach je, der arme Wuff. Da würde ein Reisebericht bestimmt ganz anders klingen... Wie weiden denn da die Schafe, wenn diese angriffslustigen Vögel überall sind, werden die nicht attackiert?
AntwortenLöschenFür die Lämmer sind sie gefährlich. Mittlerweile kommen die Bonxies aber später im Jahr. Da sind die Lämmer nicht mehr so winzig und außer Gefahr.
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