Montag, 28. Mai 2018

Schafe scheren - oder: Bauch, Beine, Po

und: Oberschenkelinnenseite!
Vor allem Oberschenkelinnenseite!
Herrliches Wetter und in Niedersachsen und Schleswig-Holstein locken nette Menschen mit tollen Schafen.

Und das Meer! Da hab ich doch schnell nen Gruß losgeschickt. Durch Kattegat und Skagerrak Richtung Nordsee und Atlantik. Nur so gedanklich. Für ne Flaschenpost wäre das ein schwieriger Weg....

Aber erstmal ein paar tolle Shetlandmixe weiter südlich! Und Bauch, Beine, Po, Oberschenkelinnenseite-Training:

Schafe scheren mit der Handsxchere

in tollen Vliesen rumwühlen....

crimpig, fluffiges Vlies

vor malerischer Kulisse auf dem Hof Ebeling.


Shetland X Pommern/Bentheimer:


und weiter gen Norden. Erst ans Meer....



Große Enttäuschung, weil Fischer Fritzi seine Fischbude just in dem Moment zumachte, als wir ankamen (und sich per Telefon eine Pizza bestellt hat!)

Dann zwischen die Meere. In die Holsteinische Schweiz. Auf die Nutztierarche Stocksee mit verdammt vielen tollen Schafen.
Für die Schafe, die sich als Ausbrecherprofis bewiesen haben, gibt es einen besonderen Platz: Eine Insel im Stocksee. Das Schafs-Alcatraz!

Zur Zeit sitzen da vier Herdwick-Böcke ein, die dadurch auch die Schur verpasst haben.

Herdwickschafe

Im Scheren von größeren Schafen bin ich ja nun alles andere als geübt (Ein Hoch auf die nordischen Zwerge!) und ich habe mir irgendeinen Mist angewöhnt - oder was Wichtiges vergessen.... Dank einiger Bilder habe ich es dann später auch gesehen... Ich gebe denen ja quasi Starthilfe zum Aufspringen und Wegrennen! Schön blöd! 

Das führt dann nämlich dazu, daß so ein Tier aufsteht, mich auf den Rücken nimmt und einfach losrennt... Was im Affekt dann wiederum dazu führt, daß jemand meint, mit einem beherzten Griff in meinen Hosenbund könnte man mich UND das Herdwick festhalten!

Ich hab mich schon - nur mit Unterhose - auf einem Herdwickbock in den Stocksee reiten sehen. 
Der Bock hatte vermutlich das gleiche Kopfkino und hat lieber angehalten!

Ich hab dann gleich mal weiter geübt aber für größere Schafe mit so ganz anderer Wolle bräuchte ich wesentlich mehr Training. 


Ich ärgere mich da sehr drüber. Aber es war eine Lektion! Oder zwei....  nicht nur zum Scheren selber sondern auch zu "denk wie ein Schaf".  

In Stocksee haben wir aber eigentlich nur gegessen.... Draußen im Sonnenschein. Wie zur Konfirmation. Frühstück, zweites Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Kuchen, Abendbrot. Fast nahtlos. Herrlich!



Wir waren nicht die einzigen Gäste und so ergaben sich noch mehr Gespräche über Wolle und Schafzuchtverbände und, und, und...

Man kann sich bei Astrid auch einmieten. In supertollen Bauwagen. Für die kleine Realitätsflucht - ein paar Tage leben wie Peter Lustig in Bullerbü

vorne ein Erdkeller, hinten ein "Tiny House" - ein kleines Paradies im Bauwagen

Bauwagenromatik




Sonntag, 20. Mai 2018

Schafe scheren - mit der Hand

Es gibt Leute, die gehen gerne Bummeln. Und andere - wie mich - für die ist jede Art von "Einkaufen" eine Strafe. Aber IRGENDEINE Sorte Geschäft hat jeder, an der er nicht vorbeigehen kann. Bei mir ist das ein Landhandel oder Futtermittelgeschäft....
Hier vor Ort ist das der Futtermittelhändler Trepte. Da gibt es aufregendes Zeug... Vor allem für Flugtaubensportler. Ich kann stundenlang durch die ganzen Pülverchen und Zubehördinge stöbern.... und mich dann freuen, wenn es hinten in der Ecke Viehzeichenstifte gibt. Vom VEB Schulkreidewerk.
Und direkt daneben lagen jetzt mal Schafscheren. Brauch ich nicht. Hab ich. Aber die sah so gut aus! (Und die Folien und  Papiere ringsum bei denen ich mich - nach nem Blick über die Schulter - getraut habe, hat sie super geschnitten!)
Die mußte mit! Die "kleine Schwarze".

Schafschere

Die ging dann gar nicht so gut aber da ich gelernt habe, daß "aus dem Regal" fast keine Schere gut geht, hab ich munter dran rumgebogen. Wie es aussehen soll weiß ich ja.... Im scharf machen von Klingen bin ich gar nicht gut - also hab ich sie nem Profi gegeben.
Und jetzt bin ich fürchterlich gespannt wie sie geht!
Die großen weißen Schafe sind schon geschoren. Die Skudden brauchen noch und die Shetlandschafe... tja - als begeisterter Handscherer habe ich da die falsche Rasse.... da bekommt "Scheren mit der Hand" gleich eine andere Bedeutung!


Die "kleine Schwarze" war hier wirklich wichtig! Zum Aufribbeln oder "Naht Auftrennen" muß man immer EINEN Faden durchschneiden...

Die meisten Schafe brauchen noch etwas Zeit aber Happy hatte schon so auffällige Beulen... und dann wollte ich probieren, ob man "mit System" ein Vlies nicht auch im Stück raufen kann. Kann man:


Shetlandwolle


Shetlandvlies, gerauft


Wer Lust hat, sich mal im Scheren mit der Handschere zu probieren, hat dazu demnächst Gelegenheit im schönen Brandenburg bei einem Handscherkurs am 2. Juni 2018.


Handscherkurs

Besonders geeignet ist das Scheren mit der Handschere für kleine Herden und "alte" Schafe. Also solche, die noch einen Rest vom natürlichen Fellwechsel haben. Wie Skudden, Schnucken, Ouessants.... und die ganz zufällig auch noch handlich sind...

Wer Lust hat, Handscheren zu lernen, kann sich gerne an mich wenden!
Je näher Ihr an Dresden seid, desto einfacher ist das natürlich aber am nächsten Wochenende (26./27.5.2018) bin ich in Nordniedersachen. So ganz spontan könnte ich da was einrichten. Zwischen Dresden und Verden (grob)...

Handscheren - kann man gar nicht genug haben!

Freitag, 18. Mai 2018

Mal was anderes... Brotbacken

Ich hätte so viel zum Thema Schaf zu schreiben... Ich war auf vielen sehr spannenden Kurzreisen: Ein Vortrag in der Heide, ein wenig Scheren, das erste Koppelgebrauchshunde Trial in Sachsen, Besuche bei Wollverarbeitern, Brandenburger Landwirtschaftsausstellung.... ich komm gar nicht hinterher!
Also fange ich mal mit was "nicht-schafigem" an. Unterwegs auf einer der Kurzreisen war ich im Freilichtmuseum. Total schön! Und echt spannend, daß die Häuser im Norden vor 400 Jahren im Norden noch fast so gebaut wurden, wie zu Wikingerzeiten. Mit einer großen Halle und dem Flett. Und dem Kabuff. Den Schlaf... ääähhh... Regalen.

In dem Museum gab es auch nen Laden. Mit allerlei drolligem Zeug. Unter anderem Gärkörben für Brot. Die fand ich so hübsch, daß ich eins mitnehmen mußte.
Und schon muß man Sauerteig ansetzen und Brot backen. Herrjeh - Sauerteigbrot backen ist Folter! Das riecht so unglaublich lecker! Und ist eine Wissenschaft für sich. Ich habe mich gründlich informiert und dann irgendwas zusammengeworfen und gebacken. Lecker!


Es gibt zum Thema Sauerteig sogar mehrere Internetforen, in denen die Leute heiß diskutieren, wie das RICHTIG geht und was man an teurem Zubehör braucht. 
"Ne handvoll dies und 'ne handvoll das" funktioniert soweit aber ganz gut. Bisher reicht mir auch mein schmuckes Gärkörbchen als Ausstattung. 
Mehl braucht man natürlich. Und dafür habe ich den richtigen Laden gleich um die Ecke:
Die Rätzemühle. 


"Jägers norddeutscher Champagnerrroggen" klang gut und mußte mit!


Als Rückblick noch ein Bild vom Flett -  dem "Arbeitsbereich" im alten norddeutschen Hallenhaus. Hinten die Halle mit rechts und links Ställen


Und ein Kabuff. Die Schlafregale, in die nachts alle Menschen aufgeräumt wurden. In dem kleinen Dingern haben jeweils mehrere Leute geschlafen. Wie auch im alten Wikingerhaus auf den Lofoten hieß es auch hier, man hätte früher im Sitzen geschlafen. (Das glaubt man zu wissen, weil der Platz viel zu kurz ist zum Hinlegen.) Ich kann das nicht recht glauben... Vielleicht doch eher eingekringelt.... Nun ja... ich frage mich immer noch, das der Unterschied zwischen Kabuff und Kabäuschen ist....