... dogs have made us human...
"human" ist in dem Fall "menschlich" und gleichzeitig "zum Menschen". Das ist eine der faszinierendsten Theorien, die ich zum Hund gelesen habe. Schaut man in die Frühgeschichte und guckt, wann der Wolf zum Hund wurde, hat man ein Problem: In Knochenfunden kann man erst dann einen "Hund" erkennen, wenn er sich morphologisch vom Wolf entfernt hat.
Es gibt Forschungsgruppen, die mit DNA-Analysen zurückgerechnet haben, wann der Wolf zum Hund wurde.
Was nach ihrer Berechnung zu der Zeit war, als Homo erectus zu Homo sapiens wurde. UndHomo sapiens zeigt ganz deutliche "Domestikationsmerkmale".
Wer war das? Wer hat uns domestiziert? Man nimmt an, dass wir das selber waren.
Diese Forschergruppe wirft allerdings den Gedanken in den Raum, dass es der Hund/Wolf war. Wir die - und die uns. Gegenseitig.
(Ich finde den Gedanken ganz sympathisch aber man muss dabei beachten, dass sich völlig utopische Divergenzzeiten ergeben, wenn man die aus der genetischen Distanz von Haustieren so berechnet, wie bei natürlichen Populationen. Schweine beispielsweise wurden "kurz" nach den Schafen domestiziert. Das mit den Schweinen ist so 9.500 Jahre her. Die berechnete Divergenzzeit zwischen einzelnen Schweinerassen liegt aber bei MILLIONEN Jahren.)
Eine andere wissenschaftliche Erkenntnis: Unser Unterbewusstsein ist klüger als unser Bewusstsein. Da gibt es einen Versuch, über den ich bestimmt schon mal geschrieben habe: Eine Gruppe Studenten als Versuchskaninchen. "Gehen Sie in diesen Raum und suchen Sie sich aus den Postern, die dort hängen, eines aus. Das dürfen Sie dann behalten." Eine Gruppe bekam wenige Sekunden Zeit. Rein, aussuchen, raus. Die andere bekam viel Zeit und die Aufgabe, ein Essay zu schreiben, in dem sie ihre Entscheidung ausführlich begründen. Nach einem Jahr wurden alle Studenten befragt: Wer hat das Poster immer noch?
Die "Bauchgefühl-Leute" fanden es immer noch geil. Die anderen hatten recht schnell gemerkt, dass sie es dann doch nicht so toll fanden.
Das ist keine "Herz/Bauch gegen Hirn" Entscheidung. Das ist beides Hirn. Nur, dass man - vereinfacht gesagt - nicht alles im großen Referenzsystem abspeichert. Wichtige (erkennbar wichtige) Informationen werden mit entsprechenden Etiketten in entsprechende Schubladen gelegt und Querverweise erstellt. Damit wir sie jederzeit rausholen und auf andere, ähnliche Situationen übertragen können.
Was dagegen so aussieht, als wäre es unwichtig, einmalig, überflüssig, landet nicht in diesem System. Gespeichert wird es trotzdem.
Das "Unterbewusstsein" hat mehr Informationen. Erinnerungen, die wir als "Geruch" gespeichert haben und solche, die wir mit einer "Farbe" assoziieren. Wir haben so viele Erfahrungen, dass wir sie nicht alle kategorisieren können.
Die stehen nur zur Verfügung, wenn wir so unentschlossen sind, dass wir eine Münze werfen. Und uns entweder sehr freuen über das Ergebnis oder sehr enttäuscht sind.
Mit den Schubladen im Hirn jetzt wieder zurück zu Hunden: Mit Hunden ist es manchmal wie mit dieser Schublade bei der Oma. Die "unsortiert" Schublade. Da sind Schnippsgummis drin und komische Küchenwerkzeuge, von denen niemand weiß, wofür sie gut sind. Und eine kleine Schachtel mit Stiften und ein alter Anstecker, von dem die Anstecknadel abgefallen ist und so eine kleine alte Spieluhr und ein altes Foto, auf dem man niemanden kennt....
KEINE Schublade ist so faszinierend wie diese! Man muss nicht wissen, was das alles ist und erst recht nicht, wie es funktioniert oder "wofür das gut sein soll". Es ist einfach toll.
So sind Hunde.
Manchmal hilft nix. Da braucht man einfach einen kleinen Welpen.
Eigentlich wollte ich was anderes schreiben. Über Hunde. Da kam mir mein Vater mit seinem Welpen dazwischen. Was ich über MICH und Hunde schreiben wollte, bezieht sich auf eine Anekdote von Konrad Lorenz oder Eberhard Trummler. Und zwei benachbarte Hunde. Die haben sich jeden Tag durch den Zaun beschimpft. Sind von einer Seite des Grundstücks zur anderen gerannt. Immer am Zaun lang. Schimpfend und drohend. "Ich würde dich platt machen!"
Bis.... eines Tages ein Stück Zaun fehlte und sie sich gegenüber standen. Da haben sie gestutzt. Und sind blitzschnell dahin zurück gerannt, wo noch Zaun war! Und haben sich weiter angebrüllt! "Ich würde dich platt machen! Wenn nur der Zaun nicht wäre!"
Ich will jetzt niemanden platt machen. Aber zurück hinter den Zaun rennen, kommt mir sehr bekannt vor. Das geht gegen alles, was das Herz sich wünscht und trotzdem - oder gerade deswegen - traut man sich nicht....
Und jetzt, wo ich mich dabei ertappt habe, muss ich schon auch lachen! So'n bisschen. Über mich selber.
Aber gut zu wissen, dass da diese Lücke ist.
"human" ist in dem Fall "menschlich" und gleichzeitig "zum Menschen". Das ist eine der faszinierendsten Theorien, die ich zum Hund gelesen habe. Schaut man in die Frühgeschichte und guckt, wann der Wolf zum Hund wurde, hat man ein Problem: In Knochenfunden kann man erst dann einen "Hund" erkennen, wenn er sich morphologisch vom Wolf entfernt hat.
Es gibt Forschungsgruppen, die mit DNA-Analysen zurückgerechnet haben, wann der Wolf zum Hund wurde.
Was nach ihrer Berechnung zu der Zeit war, als Homo erectus zu Homo sapiens wurde. UndHomo sapiens zeigt ganz deutliche "Domestikationsmerkmale".
Wer war das? Wer hat uns domestiziert? Man nimmt an, dass wir das selber waren.
Diese Forschergruppe wirft allerdings den Gedanken in den Raum, dass es der Hund/Wolf war. Wir die - und die uns. Gegenseitig.
(Ich finde den Gedanken ganz sympathisch aber man muss dabei beachten, dass sich völlig utopische Divergenzzeiten ergeben, wenn man die aus der genetischen Distanz von Haustieren so berechnet, wie bei natürlichen Populationen. Schweine beispielsweise wurden "kurz" nach den Schafen domestiziert. Das mit den Schweinen ist so 9.500 Jahre her. Die berechnete Divergenzzeit zwischen einzelnen Schweinerassen liegt aber bei MILLIONEN Jahren.)
Eine andere wissenschaftliche Erkenntnis: Unser Unterbewusstsein ist klüger als unser Bewusstsein. Da gibt es einen Versuch, über den ich bestimmt schon mal geschrieben habe: Eine Gruppe Studenten als Versuchskaninchen. "Gehen Sie in diesen Raum und suchen Sie sich aus den Postern, die dort hängen, eines aus. Das dürfen Sie dann behalten." Eine Gruppe bekam wenige Sekunden Zeit. Rein, aussuchen, raus. Die andere bekam viel Zeit und die Aufgabe, ein Essay zu schreiben, in dem sie ihre Entscheidung ausführlich begründen. Nach einem Jahr wurden alle Studenten befragt: Wer hat das Poster immer noch?
Die "Bauchgefühl-Leute" fanden es immer noch geil. Die anderen hatten recht schnell gemerkt, dass sie es dann doch nicht so toll fanden.
Das ist keine "Herz/Bauch gegen Hirn" Entscheidung. Das ist beides Hirn. Nur, dass man - vereinfacht gesagt - nicht alles im großen Referenzsystem abspeichert. Wichtige (erkennbar wichtige) Informationen werden mit entsprechenden Etiketten in entsprechende Schubladen gelegt und Querverweise erstellt. Damit wir sie jederzeit rausholen und auf andere, ähnliche Situationen übertragen können.
Was dagegen so aussieht, als wäre es unwichtig, einmalig, überflüssig, landet nicht in diesem System. Gespeichert wird es trotzdem.
Das "Unterbewusstsein" hat mehr Informationen. Erinnerungen, die wir als "Geruch" gespeichert haben und solche, die wir mit einer "Farbe" assoziieren. Wir haben so viele Erfahrungen, dass wir sie nicht alle kategorisieren können.
Die stehen nur zur Verfügung, wenn wir so unentschlossen sind, dass wir eine Münze werfen. Und uns entweder sehr freuen über das Ergebnis oder sehr enttäuscht sind.
Mit den Schubladen im Hirn jetzt wieder zurück zu Hunden: Mit Hunden ist es manchmal wie mit dieser Schublade bei der Oma. Die "unsortiert" Schublade. Da sind Schnippsgummis drin und komische Küchenwerkzeuge, von denen niemand weiß, wofür sie gut sind. Und eine kleine Schachtel mit Stiften und ein alter Anstecker, von dem die Anstecknadel abgefallen ist und so eine kleine alte Spieluhr und ein altes Foto, auf dem man niemanden kennt....
KEINE Schublade ist so faszinierend wie diese! Man muss nicht wissen, was das alles ist und erst recht nicht, wie es funktioniert oder "wofür das gut sein soll". Es ist einfach toll.
So sind Hunde.
Manchmal hilft nix. Da braucht man einfach einen kleinen Welpen.
Eigentlich wollte ich was anderes schreiben. Über Hunde. Da kam mir mein Vater mit seinem Welpen dazwischen. Was ich über MICH und Hunde schreiben wollte, bezieht sich auf eine Anekdote von Konrad Lorenz oder Eberhard Trummler. Und zwei benachbarte Hunde. Die haben sich jeden Tag durch den Zaun beschimpft. Sind von einer Seite des Grundstücks zur anderen gerannt. Immer am Zaun lang. Schimpfend und drohend. "Ich würde dich platt machen!"
Bis.... eines Tages ein Stück Zaun fehlte und sie sich gegenüber standen. Da haben sie gestutzt. Und sind blitzschnell dahin zurück gerannt, wo noch Zaun war! Und haben sich weiter angebrüllt! "Ich würde dich platt machen! Wenn nur der Zaun nicht wäre!"
Ich will jetzt niemanden platt machen. Aber zurück hinter den Zaun rennen, kommt mir sehr bekannt vor. Das geht gegen alles, was das Herz sich wünscht und trotzdem - oder gerade deswegen - traut man sich nicht....
Und jetzt, wo ich mich dabei ertappt habe, muss ich schon auch lachen! So'n bisschen. Über mich selber.
Zwei Seehunde. Ohne Zaun. War das passendste Bild, das ich finden konnte |
Aber gut zu wissen, dass da diese Lücke ist.
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