Freitag, 28. September 2018

Maude, Elizabeth und Stefans Oma...

Bei Stefans Oma bin ich mir gar nicht so sicher... könnte auch die alte Nachbarin aus Ostpreußen gewesen sein...aber das ist egal, weil ich die Geschichte vermutlich eh ganz falsch in Erinnerung habe... Aber so, wie ich sie erinnere, ist sie eine der Lieblingsgeschichten meiner früheren Kollegin Katja und mir.

Katja und ich haben des öfteren mal überlegt, wie das wohl mal wird. Wenn man dann RICHTIG alt ist. Wir haben uns dann mit Rollator durchs Labor rollern sehen. Gleichzeitig hatten wir aber auch einen Gehstock. Der ist wichtig. Den braucht man, um Leute anzupieken und seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
Wahlweise kann man auch "irre Katzentante" werden aber das ist nicht so reizvoll.
"Mad sheep lady" wäre noch eine Option...
Oder "wise sheep woman". So eine gibt es nämlich auf jeder Insel im Nordantlantik, die mir besonders gut gefallen hat.
Es gibt auch schöne Inseln ohne so eine weise Schafsfrau aber diese weisen Frauen strahlen eine tiefe Liebe und Verbundenheit mit ihren Inseln aus und das hat mich mitgerissen. Vaerlandet, Foula, North Ronaldsay,...
Hätte mir der Berufsberater damals gesagt, daß DAS eine Berufung ist... wüßte ich jetzt vielleicht weniger über Genetik....

Aber jetzt gerade denke ich an die 'irren' alten Frauen. Sowas wie Maude aus Harold and Maude.
... die hat Harold ein Banjo geschenkt :)



Als ich Elizabeth gesehen habe, mußte ich an Maude denken. Das war auf Unst.
Unst ist die nördlichste der Shetland Inseln. Als wir dort von der Fähre kamen stand da ein Schild: Chinese Takeaway, Uyeasound Hall. Das war so verlockend!
Alle zwei Wochen kommt ein Chinese (oder chinesisch kochender Gastronom) und macht da Essen in der Hall - im Dorfgemeinschaftshaus. Leider nicht, als wir da waren. Da war zwar auch "Essen im Dorgemeinschaftshaus" aber leider nur Fish and Chips.

Die Hall erinnert an Jugendherberge - stapelbare Plastikstühle, helles Holz... und so wie es aussah, waren alle da. Auch mein einziger Bekannter aus Unst, dessen Namen ich gar nicht mehr weiß. Wir nennen ihn "den Norweger", weil wir ihn auf den Lofoten kennegelernt haben...
Und dann kam Elizabeth. Auffällig. Verrückte Alte. Lila Plüschanzug. Dazu ein weißes Häkelhäubchen, unter dem kurze rote Strähnen hervoguckten. Das Geschicht voller Lachfalten. Und nit voller Lachfalten meine ich VOLLER Lachfalten!

Wir waren natürlich klar als "Fremde" erkennbar und sie hatte uns sofort im Visier..
Ich mag ja, wenn das nicht nur gesehen sondern auch "genutzt" wird. Es gibt Leute, die lieben ihren Ort so sehr, daß sie ihn teilen wollen. "Du bist fremd? Lass mich Dir erzählen, wie toll es hier ist!"
Bei Elizabeth mußte ich an Maude denken und vielleicht habe ich sie deshalb falsch verstanden. Dialekt ist manchmal schwierig... und sorgt für lustige Mißverständnisse, mit denen man lange Konversationen haben kann, bevor man sie realisiert!
Wir sprachen über alles mögliche - die Art, Zahlen zu schreiben und ... über die Hanse. Die haben damals Stockfische gekauft und gegen Salz gehandelt. Und gegen "Hasch". Das klang so! Weed! Weil das in Shetland nicht wächst!
Am Tag vorher habe ich vor nem Haus einen Kübel mit Pflanzen gesehen, die sehr nach Cannabis aussahen. Das hat mich vielleicht auch beeinflußt... Jan hat im Hintergrund fragende Augen gemacht und dazu eine "ich rauche eine Tüte"- Handbewegung...
Es ging dann doch nur um Wheat = Weizen.

Lila Plüsch und weißes Häkelhäubchen kann ich mir noch nicht vorstellen aber die Freude am Kennenlernen kann ich nachvollziehen! Mal gucken, wie ich so werde...



Neben "schrill fröhlich" kann man natürlich auch verkniffen und garstig werden. Ist auch eine Option. Klingt jetzt nicht so sympathisch aber macht bestimmt auch Spaß!
Oder man wird einfach ein alter Mensch mit ganz festen Prinzipien. Da braucht man dann den Gehstock. Das kommt einfach besser, wenn man mit einem Stock rumfuchtelt. In Rinteln gab es früher eine Frau von dieser Sorte. Die hatte was dagegen, daß Kinder auf dem Fußweg Fahrrad fahren. Da hat sie einem einfach den Stock in die Speichen gesteckt. Während der Fahrt. Als ich Radfahren gelernt hab, gab es sie nicht mehr. Deshalb kann ich auch nicht so gut Fahrradfahren (und spontan ausweichen) wie der Jahrgang meines Bruders.

Bei Stefans Oma war auch der Stock wichtig. Stefan brachte zum ersten mal seine große Liebe mit nach Hause. Oma saß im Sessel, den Stock an der Seite. Und hat kritisch begutachtet, was der Enkel da so mitbringt. Dann nahm sie den Stock, stocherte der jungen Frau am Bein rum und sagte:" Na ja! Ganz schön dicke Waden hat 'se. Aber ihm muß sie ja gefallen!"

Freitag, 7. September 2018

Kaltes Wasser - die erfrischendsten Badeerlebnisse

In diesem gnadenlos heißen Sommer hatte man ja öfter das Bedürfnis nach einem eiskalten Bad. Deshalb mal meine Top-weißnochnichtwieviele der erfrischendsten Badeerlebnisse.

Kalifornien

Wirklich unerwartet kalt: Der Pazifik in Kalifornien im Juli!
San Francisco ist in Sachen Wetter nicht das, was man von Kalifornien erwartet. Und der Pazifik ist eh kälter, als man so denkt. Beides zusammen: Wirklich kalt! Dafür badet man mit Pelikanen und mit ganz viel Glück sogar mit Delphinen!

Baker Beach, San Francisco
Mein Lieblingsstrand in San Francisco ist Baker Beach. Man muß etwas auf die Strömung acht geben. Oder nur vorne in den Wellen planschen.
Die Strömung ist der Grund, warum Alcatraz hier in der Bucht gebaut wurde. Von der Insel auf's Festland zu schwimmen, ist fast unmöglich. Dazu das eiskalte Wasser! Das war übrigens der Grund, warum Alcatraz das erste Gefängnis mit Warmwasser zum Duschen war: Die Gefangenen sollten keine Chance haben, sich abzuhärten.
Warmduscher schwimmen hier nicht im Pazifik!

Lofoten

Kalt - aber nicht überraschend: Lofoten im September. Die Lofoten haben überwältigend schöne Strände. Abends Nordlichter gucken und tagsüber an weißen Stränden in türkisenes Wasser hüpfen: Herrlich!

Nordlicht in Norwegen

Strand in Hauckland

Sandbotn, Ytresand, Norwegen

Shetland

Ebenfalls nicht unerwartet kalt aber unerwartet tolles Baden: Shetland. Wenn man einmal drin ist, ist es traumhaft! Da kann man ewig in den Wellen planschen. Und man läuft nicht mal blau an! Und wenn der Wind sich so zurückhält wie jetzt gerade, wird man nicht mal gesandstrahlt, wenn man aus dem Wasser kommt!

St. Ninian's Beach, Shetland

weil mir die Wikingerschafschifftasse so gut gefällt....

Rheinland-Pfalz

Vollkommen unerwartet kalt: Der Helmbachweiher bei Elmstein! Es war unerträglich heiß zur Irish Music Summer School. 38°C und gefühlt noch viel mehr. Im Campingbus wurde man ab um 6:00 Uhr aus dem Schlaf gebraten. Da war die Vorstellung vom kühlen Weiher - gespeist aus einem Gebirgsbach - sehr verlockend. Wenn man allerdings da war und reingelaufen ist, hat man sich gefragt, wie man bloß auf diese bekloppte Idee kommen konnte!

(Ohne Bild - die Hände haben zu sehr gezittert...)

Norwegen, Polarkreis

Eindeutig am Kältesten: Ein reissender Gebirgsfluss in Norwegen am Polarkreis.


Saltdal, Norwegen
Polartaufe. Da ist 'kalt' ja quasi Pflicht. 



Bei den anderen könnte ich gar nicht sagen, wo es kälter war. Platz eins für ''am Schönsten" teilen sich jedenfalls die Lofoten und Shetland.



Samstag, 1. September 2018

Hunde im Urlaub... und ein paar Schafe....



Schottland im Schnelldurchlauf.... da ist fast keine Zeit zum Schreiben.... 

Aber los geht es in Nordengland. Ne - los geht es in Dresden. Richtung Amsterdam. Mit einer kurzen Panik unterwegs: Was ist, wenn Loris Microchip gar nicht lesbar ist? Lori ist zwölf, der Chip elf. Der wurde nur einmal gelesen - als sie aus Irland kam. Wenn wir jetzt an der Fähre ankommen und der Chip ist nicht auffindbar, können wir gleich wieder umdrehen! Also schnell einen Zwischenstopp bei nem Tierarzt in Osnabrück eingelegt und geguckt. Ist lesbar!

Der nächste Stimmungsdämpfer auf der Fähre nach Newcastle: Hunger! Sobald ich auf eine Fähre gehe, bekomme ich Hunger. Hier gibt es zwar was zu Essen aber nur im Restaurant. Für 34,95€. Sowas will ich gar nicht. Ich möchte Pommes. Mit Mayo!
Wenn hier mal einer nen Bauchladen mit Friteuse aufmacht, kann er gut Geld machen! 
Merken für die Rückfahrt: Alles Essen aus dem Auto mit hoch nehmen!

Dann aber! Ankunft in Newcastle. Direkt hinter der Fähre ist "Roundabout Bootcamp". Ein mehrspuriger Kreisverkehr nach dem anderen. Da hat man das auch gleich wieder drin! 
Die Navi-App zeigt die blöderweise in die falsche Richtung an aber wenn man da nicht hinguckt (also auf die App), dann geht es. 

Gar nicht weit weg von Newcastle wohnen Fransje und Peter. Da gibt es was zu Essen und nette Gespräche und Schafe!!!
Und: A loo with a view! 


Wir übernachten auf Deneburn Meadows und helfen am nächsten Tag, die Lämmer von den Müttern zu trennen und auf ihre neue Weide zu bringen. Swift ist begeistert! So stellt sich ein Hütehund den perfekten "Urlaub" vor!




Ebenfalls zu einem richtigen Hundeurlaub gehören Strände. Da sind sich Swift und Lori einig. Swift ist ganz Border Collie - getriggert von den Bewegungen und Geräuschen der Wellen rast sie am Strand hin und her. Ich hab da lange mit ihr geübt. Bzw. habe ich den Kontrollfreak raushängenlassen, damit der canine Kontrollfreak sich nicht geistig in ein Paralleluniversum abschießt... Immer abrufbar und mit einem Wort aus ihrer Wellenwelt herausrufbar. Weiter geht es nur, wenn sie entspannt am Strand gehen kann. Dann darf sie auch Wellen jagen. Oder was auch immer sie da tut.

Lori hat ein ganz anderes Strandvergnügen für sich entdeckt: Im Sand wälzen!   




Und weil hier gerade mal Internet ist, noch ein paar Bilder....
Spießerkarre in schöner Landschaft:



Black Cheviot in schöner Landschaft:

schwarzes Cheviot
Schöne Landschaft. Mit Schild, ohne Lämmer.....


Weiße Cheviots mit schönem Strand....


Hebridenschafe... hier gibt es echt viele davon!

Hebridenschafe