Mal wieder eine Geschichte aus der Wissenschaft. Genauer gesagt: Ein Nebenprodukt. Eine Geschichte am Rande, die schon viele Jahre her ist... Fiel mir heute ein, weil ich an Papageien gedacht haben.
Also: Graupapagei Alex. Da Papageien ja sprechen lernen können, hat sich eine Biologin mal näher damit beschäftigt. Alex sollte aber nicht einfach lernen, Laute nachzuahmen. Es ging darum herauszufinden, ob ein Sprachverständnis möglich ist. Also hat sie dem Papagei das Sprechen im Kontext beigebracht. Zwei Menschen sind im Raum mit Alex, einer sagt "Erdnuß" und bekommt vom anderen eine Erdnuß. So in der Art. Auf diese Art hat Alex beispielsweise Konzepte wie "größer und kleiner" gelernt. Es gibt dazu auch Veröffentlichungen.
Die Biologin, die sich viele Jahre mit Alex beschäftigt hat, hat sicher auch einen Namen. An den kann ich mich aber nicht erinnern...
Die charmante Geschichte spielt am Rande. Alex mußte zum Tierarzt. Vielleicht musste ihm der Schnabel gekürzt werden... Also hat die Biologin ihn zum Tierarzt gebracht. Alex fand das ziemlich furchterregend und hatte echt Angst. Also hat er in seinem Kopf gekramt nach etwas, was er sagen könnte. Etwas, was ihm in dieser Situation hilft, ihn vielleicht sogar dort rausholt.... Er sagte "I love you"!
Ich wäre dahingeschmolzen! Aber unabhängig davon ist das total faszinierend. Er zeigte damit ein ziemlich komplexes Verständnis von Kommunikation. Er konnte die Emotionen oder Reaktionen auf seine Wörter einordnen. Und zwar die Reaktion einer komplett anderen Spezies auf Laute, die er in seinem natürlichen Umfeld nicht machen würde. In seinem Vokabular war das der Satz, der für "bitte lass nicht zu, dass mir weh getan wird" steht. Oder "Ich hab Angst. Mach, dass das weg geht". "I love you" ist ja kein konkreter Satz. Nicht wie "gibt mir bitte eine Erdnuss". Der Kontext, in dem der Satz vorher gefallen ist, war aber sicherlich immer sanft und gut und ... lieb. Worte in Situationen, die das Gegenteil von seiner jetzigen waren.
Mich erinnert das an Vivienne. Ein kleines Mädchen in Irland. Ich hab als Au-pair auf sie aufgepasst. Sie war 1,5 als ich kam und hat mit Sprechen auf Deutsch und Englisch angefangen. Mit ziemlich coolem Verständnis dafür, was welche Sprache ist und wer die spricht. Mit der Ausnahme, dass gelber Löffel und yellow spoon zu "gelb spoon" und "lellow Löffel" wurden. In diesen Kombis klingt das auch viel passender... Worauf ich hinauswill: Als ich ging, konnte sie ja noch nicht sonderlich viel sprechen. So ein Jahr später war ich wieder da und hab sie gefragt, ob wir deutsch reden wollen (auf deutsch). Das war ganz schön viel verlangt. Man konnte es rattern sehen in ihrem Kopf. Das war eine Frage und sie suchte eine Antwort. Sie sagte "Schmetterling". Das einzige Wort, dass sie noch lange verwendet hatte. Auch, weil die Eltern das immer mal gesagt haben (weil sie es so cool fanden).
Sie hätte einfach "Häh?" sagen können. Oder - wenn sie die Frage wirklich verstanden hat - "Nein". Aber sie wollte ja. Und hatte darauf nur eine einzige Antwort. Schmetterling.
Also: Graupapagei Alex. Da Papageien ja sprechen lernen können, hat sich eine Biologin mal näher damit beschäftigt. Alex sollte aber nicht einfach lernen, Laute nachzuahmen. Es ging darum herauszufinden, ob ein Sprachverständnis möglich ist. Also hat sie dem Papagei das Sprechen im Kontext beigebracht. Zwei Menschen sind im Raum mit Alex, einer sagt "Erdnuß" und bekommt vom anderen eine Erdnuß. So in der Art. Auf diese Art hat Alex beispielsweise Konzepte wie "größer und kleiner" gelernt. Es gibt dazu auch Veröffentlichungen.
Die Biologin, die sich viele Jahre mit Alex beschäftigt hat, hat sicher auch einen Namen. An den kann ich mich aber nicht erinnern...
Die charmante Geschichte spielt am Rande. Alex mußte zum Tierarzt. Vielleicht musste ihm der Schnabel gekürzt werden... Also hat die Biologin ihn zum Tierarzt gebracht. Alex fand das ziemlich furchterregend und hatte echt Angst. Also hat er in seinem Kopf gekramt nach etwas, was er sagen könnte. Etwas, was ihm in dieser Situation hilft, ihn vielleicht sogar dort rausholt.... Er sagte "I love you"!
Ich wäre dahingeschmolzen! Aber unabhängig davon ist das total faszinierend. Er zeigte damit ein ziemlich komplexes Verständnis von Kommunikation. Er konnte die Emotionen oder Reaktionen auf seine Wörter einordnen. Und zwar die Reaktion einer komplett anderen Spezies auf Laute, die er in seinem natürlichen Umfeld nicht machen würde. In seinem Vokabular war das der Satz, der für "bitte lass nicht zu, dass mir weh getan wird" steht. Oder "Ich hab Angst. Mach, dass das weg geht". "I love you" ist ja kein konkreter Satz. Nicht wie "gibt mir bitte eine Erdnuss". Der Kontext, in dem der Satz vorher gefallen ist, war aber sicherlich immer sanft und gut und ... lieb. Worte in Situationen, die das Gegenteil von seiner jetzigen waren.
Hühnchen. Ich hab kein Bild von nem Graupapagei |
Mich erinnert das an Vivienne. Ein kleines Mädchen in Irland. Ich hab als Au-pair auf sie aufgepasst. Sie war 1,5 als ich kam und hat mit Sprechen auf Deutsch und Englisch angefangen. Mit ziemlich coolem Verständnis dafür, was welche Sprache ist und wer die spricht. Mit der Ausnahme, dass gelber Löffel und yellow spoon zu "gelb spoon" und "lellow Löffel" wurden. In diesen Kombis klingt das auch viel passender... Worauf ich hinauswill: Als ich ging, konnte sie ja noch nicht sonderlich viel sprechen. So ein Jahr später war ich wieder da und hab sie gefragt, ob wir deutsch reden wollen (auf deutsch). Das war ganz schön viel verlangt. Man konnte es rattern sehen in ihrem Kopf. Das war eine Frage und sie suchte eine Antwort. Sie sagte "Schmetterling". Das einzige Wort, dass sie noch lange verwendet hatte. Auch, weil die Eltern das immer mal gesagt haben (weil sie es so cool fanden).
Sie hätte einfach "Häh?" sagen können. Oder - wenn sie die Frage wirklich verstanden hat - "Nein". Aber sie wollte ja. Und hatte darauf nur eine einzige Antwort. Schmetterling.